US-Schluss: Kursverluste – Zahlen und Prognosen enttäuschen

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,09 Prozent auf 13.501,70 Zähler. Der marktbreite SP-500-Index sank um 1,42 Prozent auf 1.510,13 Punkte. An der NASDAQ gab der Composite-Index 0,70 Prozent auf 2.639,16 Punkte nach. Der Auswahlindex NASDAQ 100 sank 0,40 Prozent auf 1.971,89 Zähler. Die von Anlegern mit Spannung erwartete Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke gab keine Anhaltspunkte über die nächsten Schritte in der Zinspolitik der Fed. Stattdessen gerieten Finanztitel nach der Ankündigung der Ratingagentur Standard Poor’s unter Druck, möglicherweise das Rating für zweitklassige Hypothekendarlehen zu senken.


Aktien von Einzelhändlern gerieten nach schwachen Zahlen von Home Depot und Sears unter Druck. Sears Holdings gaben selbst 9,96 Prozent auf 154,34 US-Dollar nach. Home Depot-Konkurrent Lowe’s Companies verloren 2,47 Prozent auf 29,98 Dollar. Wal-Mart Stores gaben ebenfalls 1,90 Prozent auf 47,58 Dollar ab. Home Depot konnte Kursverluste durch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogamms auffangen. Die Titel schlossen fast unverändert mit einem Plus von 0,05 Prozent bei 40,25 Dollar. Angesichts der Abschwächung des Häusermarktes und der Sorgen über die weitere Zinsentwicklung hätten allerdings Anleger damit gerechnet, dass auf die Einzelhändler schwere Zeiten zukommen, sagte ein Händler.


Die Aktien Bed Bath and Beyond gaben ebenfalls 2,74 Prozent auf 35,56 Dollar ab. Händler verwiesen auf die Ankündigung des Einrichtungsgeschäfts im Juni, dass es auch unter der Krise im Immobiliensektor leiden werde. BBBY hatte damals Prognose wegen eines Nachfragerückgangs unter die Erwartungen von Analysten gesenkt.


Bankenwerte sanken nach der Ankündigung von Standard Poors, möglicherweise das Rating für zweitklassige Hypothekendarlehen wegen der schlechten Zahlungsmoral der Kreditnehmer re duzieren zu wollen. JP Morgan verloren 2,62 Prozent auf 47,51 Dollar. Citigroup gaben 1,16 Prozent auf 51,00 Dollar ab. Im SP 100 verloren Aktien von Lehman Brothers Holdings um 5,02 Prozent auf 71,10 Dollar.


Aktien des Bauunternehmens D.R. Horton gaben 1,97 Prozent auf 19,40 Dollar ab. Das Bauunternehmen erwartet Verluste für das dritte Geschäftsquartal, nachdem die Aufträge um 40 Prozent gefallen waren. Ausserdem belasteten Abschreibungen für unverkaufte Häuser das Ergebnis. Endgültige Zahlen will D.R. Horton Ende Juli vorlegen.


General Motors (GM) gehörten nach einem positiven Analystenkommentar zu den Gewinnern. JP Morgan hob die Titel der beiden Autobauer von Neutral auf Overweight. GM-Papiere legten um 1,74 Prozent auf 37,41 Dollar zu, und Ford-Titel stiegen nur um 0,11 Prozent auf 9,09 Dollar.


Aktien des Chicago Board Of Trade (CBOT) gaben nach der Bekanntgabe der Übernahme durch die Chicago Mercantile Exchange Holdings Inc. (CME) 1,51 Prozent auf 219,45 Dollar ab. CME-Titel verloren 1,71 Prozent auf 560,80 Dollar. Die Aktionäre der beiden Termin- und Derivate-Märkte in Chicago haben am Montag die CBOT-Übernahme durch die CME genehmigt. Damit entsteht der weltgrösste Markt für Termingeschäfte und andere Kontrakte, so genannte Derivate.


Chevron-Aktien gaben kurz vor Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen 0,56 Prozent auf 89,00 Dollar ab. Das Unternehmen will nach Börsenschluss seinen Bericht für das zweite Quartal vorlegen. Der amerikanische Mineralölkonzern dürfte im zweiten Quartal nach Einschätzung von Analysten etwas mehr verdient haben als vor einem Jahr. Am Vorabend hatte Alcoa die Berichtssaison mit enttäuschenden Zahlen eingeläutet. Die Titel des weltgrössten Aluminiumkonzerns verloren nach Gewinnen zu Handelsbeginn entsprechend 1,65 Prozent auf 41,66 Dollar. Auch LEXMARK-Titel verloren 1,47 Prozent auf 45,57, nachdem der Druckerhersteller seine Gewinnprognose am Montag gesenkt hatte. (awp/mc/ab)

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