Umathums Joiser Kirschgarten: Poesie in der Flasche

Im Jahr 2000 richtete der Winzer aus Frauenkirchen im Burgenland den Weingarten wieder her und setzte die ersten Rebstöcke auf diesen traditionsreichen Boden. Die Lage ist wie geschaffen für Blaufränkisch. Die ersten Ernten in den Jahren 2003 und 2004 brachten trotz der jungen Rebstöcke sehr aromatische Weine hervor, die auf das spätere Potential dieser Lage schliessen lassen.







Der Wein

Land:
Region:
Produzent:
Traubensorte:
Lagerfähigkeit:


Österreich
Burgenland
Umathum
Blaufränkisch
10-15 Jahre


Nach Ernte und Gärung erfolgt der Ausbau für 14 Monate in Barriques. Wir notieren: Schwarzer Kern mit violettem Rand, ätherische Nase, Aromen die an reife, knackige, dunkle Kirschen erinnern. Ein Strauss an Gewürzen springt förmlich aus dem Glas. Vibrierend auf der Zunge, fruchtig mit Biss am Gaumen. Schokokirschen, bleibt lange am Gaumen haften. Ein Wein mit grossem Lagerpotenzial.






Der Winzer
Josef Umathum ist ein begeisterter Winzer der traditionellen österreichischen Rebsorten und einer der Pioniere der neuen Rotweinszene. Natürliche Bodenfruchtbarkeit und hohe Reife der Trauben sind für ihn die Grundlage für die charaktervollen Weine des Weingutes. Ausschliesslich handverlesene Trauben werden geerntet. Umathum hat sich dem Rotwein verschrieben. Rund 50% seiner Rebflächen sind mit Zweigelt bedeckt. Es folgen St. Laurent (25%), Pinot Noir und Cabernet Sauvignon. Beim Weisswein, der eine untergeordnete Rolle spielt, sind die Sorten Pinot Gris, Sauvignon Blanc und Gelber Traminer vertreten. Die Weine vom Weingut Umathum erreichen bei Verkostungen weltweit hervorragende Bewertungen.

 

Die Geschichte
Im Jahre 1214 wurde der Weinberg erstmals urkundlich erwähnt, 1324 wurde sie Eigentum des Königs von Ungarn, 1522 fiel der Besitz an das österreichische Kaiserhaus und 1524 erhielten die hier gewachsenen Weine das Privileg einer Herkunftsbezeichnung. Jois hat somit neben Neusiedl/See und Rust die wahrscheinlich weltweit erste Appellation.

Zur Zeit des 30ig jährigen Krieges um 1621 erhielten die Grafen von Harrach diese Lage zunächst als Lehen, später ging der Weinberg in deren Besitz über. Um 1700 wurden die ursprünglichen Terrassenmauern angelegt. Josef Umathum konnte den Weinberg im Jahre 2000 ankaufen und die verfallenen Terrassen wieder aufbauen.

In nur sechs Monaten wurde in mühevoller Kleinarbeit, mit etwa 15.000 Arbeitsstunden, der ursprüngliche Zustand so wieder hergestellt, dass die Terrasse heute auch mit modernen Geräten maschinell bewirtschaftet werden kann. Nach jahrzehntelanger Brache war 2001, eine der grossartigsten und besten Weinlagen des Burgenlandes wieder mit Reben bepflanzt.

Die Lage hat alle Vorraussetzungen, die Weinexperten mit dem Wort «Terroir» umschreiben: einzigartige Bodenverhältnisse, einzigartiges Mikroklima, optimale Exposition zur Sonne und reichhaltige Geschichte. Selbst für den Laien ist offenkundig sichtbar, dass es sich hier um eine ganz besondere Weinlage handelt. Der vom Wind geschützte Süd-Ost-Hang bildet ein geologisches Kleinod. Obwohl man fast 100 m über dem Niveau des Neusiedler Sees steht, kann man ihn förmlich fühlen. Die milde Luft des Sees streicht sanft über die Terrassenanlage. Da der Weinberg oberhalb der Nebelgrenze liegt, kann im Herbst sehr spät geerntet werden, ohne Gefahr zu laufen, dass die Beeren von Fäulnispilzen infiziert werden. Die langsame Endreife bringt besonders feine, mineralische Aromen.






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