ZKB: Befreiungsschlag soll Imageschaden begrenzen
Lange hatte Bankratspräsident Urs Oberholzer geschwiegen. Nun versprach er in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit Radio DRS Besserung. Die Kritik an der Bank sei zu akzeptieren. Die ZKB habe Fehler gemacht. Der Imageschaden sei enorm.
Weitere Beschlüsse in dieser Woche
Es gelte nun zu handeln. Mit personellen, organisatorischen und administrativen Massnahmen seien erste Schritte getan worden. So habe die ZKB neue Leitplanken für den Derivathandel verabschiedet. Noch diese Woche würden weitere Massnahmen beschlossen.
Denkzettel für ZKB-Präsidium
Einen Denkzettel hatte am Montag der Zürcher Kantonsrat dem dreiköpfigen ZKB-Präsidium verpasst. Bei der Wiederwahl erhielt Oberholzer nur 107 von 169 möglichen Stimmen, deutlich weniger als vier Jahre zuvor. Die Wiederwahl sei kein Persilschein, hiess es.
Die umstrittenen Optionsgeschäfte der ZKB nimmt auch die Bankenaufsicht unter die Lupe. Oberholzer sieht dieser Untersuchung gelassen entgegen. Sollte die Eidg. Bankenkommission (EBK) jedoch wider Erwarten ein Verschulden feststellen, will er zurücktreten.
Umstrittene Optionsgeschäfte
Die ZKB war jüngst wegen umstrittener Optionsgeschäfte in eine tiefe Krise gestürzt. Für einen Skandal hatten namentlich Optionen auf Sulzer-Aktien gesorgt. Hinter dem Rücken des Konzerns hatte die ZKB ein Paket für ausländische Investoren geschnürt. Das hatte bei der Sulzer-Spitze für rote Köpfe gesorgt, ist die ZKB doch zugleich Hausbank des Winterthurer Konzerns. Auf Druck musste schliesslich ZKB-Chef Hans Vögeli den Hut nehmen. Wie erst später bekannt wurde, hatte er selbst auch privat mit Sulzer-Optionen gehandelt und kräftig mitverdient.
In die Schlagzeilen geriet die ZKB in den vergangenen Wochen ferner wegen ihres mittlerweile eingestellten Engagements beim Ilisu-Staudamm in der Türkei und wegen des umstrittenen Dividenden-Strippings, bei dem die ZKB ausländischen Grossinvestoren half, Steuerzahlungen zu umgehen. (awp/mc/pg)