EU-Schluss: Etwas fester – Banken und Versorger im Fokus

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,89 Prozent auf 4.415,50 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, legte um 0,83 Prozent auf 3.887,54 Punkte zu. Für den Euronext 100 ging es um 0,87 Prozent auf 1.041,80 Zähler nach oben. In Paris stieg der CAC 40 um 0,97 Prozent auf 5.940,09 Punkte. Der FTSE 100 kletterte um 0,79 Prozent auf 6.556,30 Zähler.


Thema des Tages waren Übernahmegerüchte. Mehrere europäische Versorger liebäugeln einem Pressebericht zufolge mit dem spanischen Geschäft für erneuerbare Energie des dänischen Energiekonzerns Dong. Als Interessenten wurden das Gemeinschaftsunternehmen Eufer von Union Fenosa und Enel sowie Energias de Portugal (EDP), E.ON und Electricite de France (EdF) genannt. Aktien von Union Fenosa legten um 1,31 Prozent auf 41,84 Euro zu, während E.ON-Titel 0,89 Prozent auf 116,11 Euro gewannen. Papiere von EdF stieg en um 0,50 Prozent auf 68,19 Euro zu. Titel von Energias de Portugal gewannen 0,25 Prozent auf 4,08 Euro, und Enel-Aktien stiegen um 0,16 Prozent auf 8,24 Euro.


Die beiden Hauptkonkurrenten bei erneuerbaren Energien, Iberdrola und Gamesa Corporacion Tecnologica, sollen bislang kein Interesse an der Dong-Sparte geäussert haben. Trotzdem legten Iberdrola-Aktien um 1,91 Prozent auf 43,66 Euro zu. Händler verwiesen auf einen Bericht der Zeitung «Cinco Dias», der zufolge der spanische Versorger kurz vor der Übernahme eines US-Stromversorgers steht. Iberdrola habe zwei mögliche Übernahmekandidaten ausgemacht, hiess es weiter.


Suez-Aktien profitierten von einem positiven Analystenkommentar und legten um 0,84 Prozent auf 39,80 Euro zu. Credit Suisse hob das Kursziel für die Aktie von 43 auf 46,50 Euro. Zudem werde das Papier Händlern zufolge von der anhaltenden Hoffnung beflügelt, das Unternehmen könne von der anstehenden Branchen-Konsolidierung profitieren.


Übernahme- und Fusionsspekulationen bewegten auch den Bankensektor. In London legten die Papiere von Barclays um 1,45 Prozent auf 733,00 Pence zu. Grossaktionäre der britischen Bank meutern gegen die geplante Übernahme der niederländischen ABN Amro . So drängt der Hedge-Fonds Atticus, der ein Prozent der Barclays-Anteile hält, darauf, dass die Bank ihr Übernahmeangebot zurückzieht. Titel von ABN Amro gaben dagegen um 0,09 Prozent a uf 35,20 Euro nach.


Aktien von BNP Paribas verteuerten sich um 1,98 Prozent auf 88,89 Euro. Nach Angaben der Societe Generale (SocGen) haben Führungskräfte beider Bank ihr Desinteresse an einer Fusion bekräftigt. SocGen-Anteilsscheine legten um 1,72 Prozent auf 142,66 Euro zu.


Der «Times» zufolge hat SocGen bereits begonnen, sich nach einem anderen Partner umzusehen. Der Vorstandsvorsitzende der französischen Bank, Daniel Bouton, habe bereits mit Barclays und der Lloyds TSB Group gesprochen – Lloyds legten um 0,79 Prozent auf 572,00 Pence zu, nachdem die Titel im frühen Handel auf bis zu 574,00 Pence hochgesprungen waren.


In Spanien legten Aktien von Acciona 3,74 Prozent auf 192,95 Euro zu. Händler verwiesen auf Spekulationen um ein im Juni zur Verabschiedung anstehendes Biotreibstoffgesetz in Spanien, demzufolge Bioethanol oder Biodiesel im Jahr 2010 mindestens 5,83 Prozent des Kraftstoffverbrauchs ausmachen sollen. Einem Analysten zufolge beflügelt die Hoffnung auf das neue Gesetz Titel wie Acciona oder Abengoa , die im Biotreibstoffbereich tätig sind – Abengoa-Papiere gewannen 2,54 Prozent auf 29,50 Euro.


Zu den grössten Gewinnern im «Footsie» gehörten die Titel von Cadbury Schweppes mit einem Plus von 3,08 Prozent auf 703,00 Pence. Der Getränke- und Süsswarenkonzern will einem Pressebericht zufolge verstärkt kalorienarme Süssigkeiten und Schokolade mit niedrigem Zuckerge halt anbieten. Bis 2009 sollten sich die Investitionen dafür um 66 Prozent erhöhen, berichtet die britische Zeitung «The Times». Mit dem Schritt wolle Cadbury gesundheitsbewusste Verbraucher ansprechen. (awp/mc/gh)

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