EU-Mittag: Leichter – Anschlussverläufe, sinkende Zinshoffnungen

Zudem stehe die Entwicklung der Leitzinsen im Fokus. «Angesichts der steigenden Renditen auf den amerikanischen Anleihenmärkten schwinden die Hoffnungen auf eine US-Zinssenkung – und das belastet die Aktienmärkte», sagte ein Händler.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab am Mittag 0,59 Prozent auf 4.355,55 Zähler ab. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, verlor 0,47 Prozent auf 3.834,73 Punkte. Der Euronext 100 notierte ebenfalls mit 0,48 Prozent im Minus bei 1.028,70 Zählern. In Paris büsste der CAC 40 0,33 Prozent auf 5.859,50 Punkte ein. Der FTSE 100 verlor 0,71 Prozent auf 6.458,70 Punkte.


Thema des Tages waren Übernahme- und Fusionsspekulationen. Aktien von BNP Paribas legten um 0,72 Prozent auf 86,46 Euro zu und waren damit stärkster Wert im CAC40. Händler verwiesen auf einen Bericht der französischen Zeitung «Les Echos», wonach die Societe Generale ein Interesse an BNP Paribas habe und ein Gebot prüfe. Der Societe Generale-Chef Daniel Bouton ist dem Pressebericht zufolge gegen eine Übernahme der italienischen UniCredit und bevorzugt eine innerfranzösische Lösung. Die Societe Generale wollte den Pressebericht nicht kommentieren. Akien der Societe Generale legten um 0,11 Prozent auf 139,65 Euro zu, während Papiere von UniCredit um 0,80 Prozent auf 6,72 Euro nachgaben.


Auch die Papiere von Cap Gemini und Atos Origin wurden von Übernahmespekulationen bewegt. Laut «La lettre de l’Expansion» hat Cap Gemini BNP Paribas mit einem Übernahmeangebot für Atos Origin beauftragt. Aktien von Cap Gemini gaben 1,30 Prozent auf 52,22 Euro ab, während Atos Origin um 0,44 Prozent auf 45,19 Euro zulegten.


Fusionsspekulationen bewegten zudem die Titel von Gaz de France und Suez . Der französische Premierminister Francois Fillon nannte den Zusammenschluss der beiden Versorger zwar sinnvoll – es gäbe jedoch auch andere Optionen. Aktien von Gaz de France verloren 0,72 Prozent auf 34,45 Euro, während Suez-Papiere um 2,09 Prozent auf 38,85 Euro nachgaben.


In London gaben die Aktien der Lloyds TSB Group um 0,97 Prozent auf 563,50 Pence nach. Die fünftgrösste britische Bank stellt für das erste Halbjahr 2007 ein kräftiges Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr in Aussicht. Im ersten Halbjahr wird ein zweistelliger prozentualen Anstieg beim Vorsteuerergebnis und dem Ergebnis pro Aktie erwartet. Händlern nannte n den Ton des Berichts – vor allem im Bereich unbesicherte Darlehen – weniger positiv als bei anderen Banken. Dies wecke Bedenken.


Die Titel der Vodafone Group verloren 0,63 Prozent auf 157,40 Pence. Der britische Mobilfunkkonzern hat Forderungen von Aktionären nach einer Trennung von der US-Beteiligung Verizon Wireless zurückgewiesen. Zudem will der Konzern nach Polnischen Presseberichten seine Anteile an dem polnischen Mobilfunk-Unternehmen Polkomtel erhöhen. Im Gespräch sei der Kauf des 19-prozentigen Anteils von PKN Orlen an Polkomtel.


Aktien des Versorgers Kelda gaben 2,84 Prozent auf 942 Pence ab. In einem Bericht der «Financial Times» wurde das Unternehmen als möglicher Bieter für die Versorger-Service-Division von Thames Water genannt. (awp/mc/ab)

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