CH-Verlauf: Nach anfänglicher Gegenreaktion nun Seitwärtstendenz

Am Nachmittag werden mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und mit Angaben aus dem Grosshandel US-Konjunkturdaten erwartet, die am Markt für Bewegung sorgen könnten. In der Schweiz stehen Nestlé im Fokus. In Vevey hat heute das zweitägige Investorenseminar begonnen.

Bis um 11.45 Uhr verliert der SMI 9,09 Punkte oder 0,1% auf 9`268,4 Punkte, der SPI fällt 10,84 Punkte oder 0,14% auf 7`540,68 Punkte zurück.

Nestlé (-0,1% auf 474 CHF) verlieren weiterhin leicht an Wert. An der Investorenveranstaltung bestätigte Nestlé ihre langfristigen Ziele. Demnach will der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern in den nächsten zehn Jahren ein nachhaltiges organisches Wachstum von 5 bis 6% jährlich erzielen und die EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen jährlich verbessern, wie den Unterlagen zu einer Präsentation von Finanzchef Paul Polman zu entnehmen ist.

ABB gewinnen 1,7% und stehen an der Spitze des Tableaus. Sie gehören mit einem Plus von über 37% seit den März-Tiefs zu den stärksten Aktien im SMI. Dennoch würden die Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt erscheinen, sagte ein Chart-Analyst.

Zulegen können auch Adecco (+0,6%) und SGS (+0,5%), die auf 87,75 CHF respektive 1`541 CHF notieren.

Novartis steigen um 0,4% auf 68,45 CHF, während Roche 0,2% auf 220,30 CHF einbüssen. Roche hat sein HIV-Präparat Viracept zurückgerufen. Nebst Europa seien davon alle belieferten Märkte ausser den USA, Kanada und Japan betroffen. Der jährliche Umsatz mit Viracept beträgt rund 164 Mio CHF und hat laut Roche nur unwesentliche finanzielle Auswirkungen. Ausserdem hat der Pharmakonzern positive Ergebnisse mit Mircera bestätigt.

Swiss Re (-0,6% auf 115 CHF) wurden im Derivatenhandel zuletzt hohe ausserbörsliche Volumen beobachtet. Spekulationen über ein neue Übernahmeziel hatten deshalb nun Swiss Re erfasst. Der Rückversicherer sei aber weniger ein Übernahmekandidat, sondern vielmehr wegen der Unterbewertung der Aktien für Anleger interessant, sagte ein Analyst. Swiss Life verlieren derweil um 0,7%.

Zu den Verlierer gehören am Donnerstag auch andere Finanzwerte wie UBS (-0,9% auf 76,15 CHF), Bâloise (-0,7% auf 124,30 CHF) und CS (-0,6% auf 90,45 CHF). Die UBS hat mit den Enron-Gläubigern in einem Rechtsstreit einen Vergleich abgeschlossen, der eine Zahlung von 115 Mio USD beinhaltet. Die Credit Suisse hat im gleichen Fall eine Vergleichszahlung von 61,5 Mio USD ausgemacht.

Am breiten Markt verlieren Hypo Lenzburg weiter um 3,4% während Interroll, nach anfänglich grösseren Verlusten, nur noch 0,9% abgeben. Hypo Lenzburg wurde zuletzt von Übernahmespekulationen getragen, bei Interroll konnte man sich im Handel die gestrigen Gewinne nicht erklären.

Übernahmespekulationen gab es auch um Implenia, die nun aber 1,2% verlieren. Die Aktien von Panalpina (+2%) profitieren dagegen von einer Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse auf 300 CHF von zuvor 270 CHF.

Zu den grössten Gewinner gehören NetInvest (+5,7%), Day Software (+4%) und Pragmatica (+3,3%). (awp/mc/ar)

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