Nintendo will mit neuer Wii-Konsole Marktführer Sony einholen

Bis spätestens zum Jahr 2012 werde Nintendo in den USA rund 35 Millionen Wii-Konsolen verkauft haben, sagte George Harrison, Marketing-Chef von Nintendo America, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Während Sonys Playstation 3 deutlich hinter den Erwartungen zurückfällt, hat das Unternehmen seine im Jahr 2000 auf den Markt gebrachte Playstation 2 inzwischen insgesamt 38,2 Mal verkauft.

Nachfrage grösser als erwartet
Derzeit wird Nintendo vom Erfolg seiner neuen Konsole selbst überrollt. «Die Nachfrage ist sehr viel grösser als wir erwartet haben», sagte Harrison. «Ein Jahr zuvor hätte niemand geglaubt, dass wir in eine solche Position kommen könnten.» Seit der Markteinführung im November verkaufte Nintendo allein in den USA insgesamt 2,5 Millionen Wii-Konsolen, Marktführer Sony setzte etwa in der selben Zeit 1,3 Millionen seiner neuen Playstation 3 ab. Microsoft ist seit 2005 mit seiner Xbox 360 auf dem US-Markt und setzte dort 5,4 Millionen Einheiten ab.

Analysten finden Ziel zu optimistisch
Manche Marktbeobachter schätzen die ehrgeizigen Pläne von Nintendo allerdings als etwas übertrieben ein. «Das 35-Millionen-Ziel ist zur Zeit zu optimistisch», sagte Etsuko Tamura, Analystin bei der japanischen Mizuho Investors Securities in Tokio. Die Wii spreche im Gegensatz etwa zur PS3 von Sony vor allem die Wenig- und Noch-Nicht- Spieler an. «Aber der US-Markt hat eine Menge von Hard-Core- Spielern.» Noch sei es zu früh zu entscheiden, ob die Wii der Sieger unter den Spielekonsolen werden wird.

Nintendo setzen auf neuartige Spielideen
Sonys PS3 ist gegenüber der Wii-Konsole ein grosses High-Tech-Kraftpaket. Während der Marktführer sein Spielzeug unter anderem mit leistungsfähigem Cell-Prozessor und neuem Blu-ray-Laufwerk für Spiele und Filme in hoher Auflösung (HD) ausgestattet hat, verzichtete Nintendo auf teure Technik und setzte stattdessen auf neuartige Spielideen. So erkennt etwa bei Sportspielen wie Tennis oder Golf ein kleiner, am Fernseher angebrachter Sensor über das Steuergerät die Bewegungen des Spielers und übersetzt diese unmittelbar in das Spielgeschehen.

Wenig- und Noch-Nicht-Spieler ansprechen
Auch künftig wolle Nintendo auf Spieletitel setzen, die vor allem die Wenig- und Noch-Nicht-Spieler ansprechen, sagte Harrison. Damit gebe es für das Unternehmen aber auch wenig Gründe, seine Konsole mit leistungsfähigeren Prozessoren oder Grafik-Chips auszurüsten. «Wir erkennen, dass die technischen Leistungen der PS3 und der Xbox 360 nicht notwendigerweise den Markt beleben, wie sie es sollten», sagte Harrison. «Deshalb werden wir an zukünftigen Technologien arbeiten, wenn wir glauben, dass sie nötig ist.» (awp/mc/ar)

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