«Bio» heisst noch lange nicht umweltfreundlich (Empa-Studie)

Einige Biotreibstoffe verursachten zwar mehr als ein Drittel weniger Treibhausgase als Benzin oder Diesel, heisst es in einer Mitteilung der Empa. Bei Anbau und Verarbeitung von Stoffen wie Mais oder Soja fallen jedoch andere Umweltbelastungen an.

Verschlechterung der ökologischen Gesamtbilanz
Diese sind teils so «schwerwiegend», dass sie die «ökologische Gesamtbilanz deutlich verschlechtern». Die Umweltbelastungen reichen von Überdüngung und Versauerung des landwirtschaftlich genutzten Bodens bis hin zum Verlust der Artenvielfalt.

Energetische Effizienz nicht einziges Kriterium für Bewertung
Die energetische Effizienz und die dadurch erzielte Treibhausgasreduktion könnten nicht die alleinigen Kriterien für eine ökologische Gesamtbewertung von Biotreibstoffen sein, wird Empa-Wissenschafter Rainer Zah in der Mitteilung zitiert. Mit seinem Team hatte er verschiedene alternative Treibstoffe – Bioethanol, Biodiesel und Biomethan – vom Anbau über die Herstellung der Treibstoffe bis zu ihrer ökologischen Nutzung bewertet. Die Studie wurde im Auftrag der Bundesämter für Energie, für Umwelt und für Landwirtschaft durchgeführt.

Gute Resultate für Abfall
Hinsichtlich Ökobilanz schneidet die energetische Nutzung von Abfall- und Reststoffen gegenüber fossilen Treibstoffen am besten ab. Dabei fallen einerseits die hohen Umweltbelastungen aus der Herstellung weg. Andererseits verringern sich die Schadstoffemissionen aus der Abfallbeseitigung.

Gute Ergebnisse für Holznutzung
Ebenfalls gute Ergebnisse zeigte die energetische Nutzung von Holz wie etwa deren Vergasung. Hier seien die Umweltauswirkungen bei der Bereitstellung des Rohstoffes sehr gering.

Menge der einheimischen Bioenergie begrenzt
Die Studie der Empa kommt ausserdem zum Schluss, dass die Menge der einheimischen Bioenergie begrenzt ist. Die verfügbare Biomasse müsse effizient und umweltfreundlich in Energie umgewandelt werden, heisst es weiter. Wenn gleichzeitig die Energieeffizienz erhöht werde, könnten alternative Energieträger künftig eine wichtige Rolle spielen. (awp/mc/ar)

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