DaimlerChrysler dank Sondereinnahmen mit Gewinnplus – Chrysler belastet
Die US-Tochter Chrysler, die im Herbst mehrheitlich an den Finanzinvestor Cerberus gehen soll, sorgte allerdings erneut für massive Einbussen. Zwischen Januar und Ende März sei das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,181 auf 2,041 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart mit. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit 1,661 Milliarden Euro gerechnet.
1,972 Milliarden Euro unterm Strich
Unterm Strich verdienten die Stuttgarter 1,972 Milliarden Euro nach 781 Millionen Euro im ersten Quartal 2006. Auch hier lagen die Stuttgarter über den Schätzungen, die bei 1,142 Milliarden Euro gelegen hatten. Der Umsatz gab von 37,4 auf 35,4 Milliarden Euro nach und bewegte sich unter den erwarteten 36,397 Milliarden Euro.
Konzernumsatz etwa auf Vorjahresniveau
Bereinigt um die Auswirkungen des am Montag verkündeten Verkaufs der Mehrheit an der US-Tochter Chrysler rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit einem EBIT in Höhe von 7,0 Milliarden Euro nach 5,5 Milliarden Euro 2006. Der Konzernabsatz soll leicht steigen. Während sich die Verkäufe der Sparte Mercedes Car Group (Mercedes, Smart, Maybach) mindestens auf Vorjahresniveau bewegen sollen, wollen die Amerikaner wieder besser abschneiden als im Vorjahr. Der Konzernumsatz soll etwa auf Vorjahresniveau liegen. Im vergangenen Jahr hatte DaimlerChrysler Erlöse in Höhe von 152,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Sonderfaktoren
Das Ergebnis des ersten Quartals wurde von einer Reihe von Sonderfaktoren beeinflusst. So schlug das im Februar angekündigte Sanierungsprogramm bei Chrysler mit 914 Millionen Euro zu Buche. Ausserdem bezuschusste der Konzern insolvenzgefährdete Lieferanten mit 120 Millionen Euro und steckte 54 Millionen Euro in die Umsetzung des neuen Managementmodells. Dem standen Sondererträge in Höhe von 1,563 Milliarden Euro aus dem Verkauf der von EADS-Anteilen gegenüber. Negativ zu Buche schlugen Aufwendungen von 114 Millionen Euro für das Restrukturierungsprogramm «Power8» bei EADS.
Mercedes Car Group: Sprung aus den roten Zahlen
Die Mercedes Car Group (MCG) schaffte im ersten Quartal den Sprung aus den roten Zahlen und wies ein EBIT von 792 Millionen Euro nach einem operativen Verlust von 735 Millionen Euro im Vorjahr aus. Dieser Wert lag über den Schätzungen der Analysten, die von 730,4 Millionen Euro ausgegangen waren. Im Vorjahr hatten vor allem die Einstellung des Smart forfour und das Einsparprogramm CORE bei Mercedes das Ergebnis belastet. Der Umsatz lag mit 12,070 Milliarden Euro (VJ: 11,937) leicht unter den Prognosen in Höhe von 12,202 Milliarden Euro.
Düster sah es bei Chrysler aus
Düster sah es bei der US-Tochter Chrysler aus. In den ersten drei Monaten fiel ein operativer Verlust von 1,485 Milliarden Euro an, weit mehr als die befürchteten 1,007 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte Chrysler noch ein operatives Plus von 641 Millionen Euro ausgewiesen. Auch beim Umsatz enttäuschten die vor dem Verkauf stehenden Amerikaner. Er gab deutlich von 12,492 auf 10,237 Milliarden Euro nach. Erwartet worden waren Erlöse von 11,459 Milliarden Euro. Der Mutterkonzern begründete das schwache Abschneiden unter anderem mit den Aufwendungen für die laufende Sanierung in diesem Jahr und positiven Einmaleffekten im vergangenen Jahr. Ausserdem belastete der harte Preiskampf in den USA das Abschneiden. (awp/mc/gh)