EU-Mittag: Leichter – Gewinnmitnahmen – Übernahmepläne im Fokus

Der EuroSTOXX 50 gab 0,16 Prozent auf 4.438,49 Zähler ab. Bis zum Mittag pendelte der europäische Leitindex zwischen dem im frühen Geschäfts markierten Sechsjahreshoch bei 4.453 Zählern und dem bisherigen Tief bei 4.433. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,19 Prozent auf 3.904,40 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 0,03 Prozent auf 1.054,99 Zähler nach unten. In Paris verlor der CAC 40


0,06 Prozent auf 6.065,33 Punkte. Der Londoner Markt ist geschlossen – am Freitag schloss der FTSE 100 bei 6.603,70 Zählern.


Übernahmepläne bleiben im Fokus, sagten Börsianer. Aktien von ABN Amro sackten als einer der europaweit schwächsten Werte um 2,18 Prozent auf 35,90 Euro ab. Das Konsortium um die britische Grossbank Royal Bank of Scotland (RBS) will für ABN Amro 38,40 Euro je Aktie bieten und damit den Konkurr enten Barclays ausstechen. Voraussetzung hierfür sei aber der Zuschlag für die ABN Amro-Tochter LaSalle, für die das RBS-Konsortium 24,5 Milliarden Dollar und damit 3,5 Milliarden Dollar mehr als die Bank of America bietet, teilte ABN Amro mit. Wegen zahlreicher Unsicherheiten der RBS-Offerte sei das Gebot jedoch nicht zwingend besser als das der Bank of America. Im Rahmen der Barclays-Offerte für ABN Amro soll LaSalle an die Amerikaner verkauft werden.


Der Mediensektor bleibt auch wegen Kaufofferten im Blick, auch wenn die betroffenen Titel in Grossbritannien wegen des Feiertags nicht gehandelt werden. So nahm der kanadische Finanzdaten-Dienstleister Thomson Financial keine Stellung zu einem Pressebericht über ein mögliches 700-Pence-Angebot (10,27 Euro) für die britische Finanznachrichtenagentur Reuters. «Wir kommentieren solche Gerüchte und Spekulationen nicht», sagte ein Thomson-Sprecher am Sonntag. Unterdessen sprach sich ein weiterer Grossaktionär des amerikanischen Medienkonzerns Dow Jones Co. gegen einen Verkauf an News Corp. aus. Die Australier bieten 60 Dollar je Dow-Jones-Aktie oder insgesamt fünf Milliarden Dollar für das Unternehmen.


In Paris legten die Papiere von Bouygues 2,98 Prozent auf 61,77 Euro zu. Laut CM-CIC Securities werden am Markt erneut Spekulationen herumgereicht, wonach der Telekomkonzern seine Mobilfunksparte abspalten könnte. Aktien von Suez mussten d agegen nur einen optisch hohen Abschlag hinnehmen – sie wurden am Montag ex Dividende gehandelt. Der französische Versorger schüttet 1,20 Euro je Aktie aus – im Vergleich zum bereinigten Schlussstand vom Freitag ergab sich bei 42,50 Euro ein Plus.


Nach der Bilanzvorlage sackten Tenaris-Papiere in Mailand um 2,70 Prozent auf 17,04 Euro ab. Händler verwiesen auf «enttäuschende Zahlen» zum ersten Quartal. CA Chevreux – die das Papier mit «Underperform» beim Kursziel 17 Euro bewerten – kündigte an, die Prognosen für 2007-08 nach der Telefonkonferenz wohl um 5 bis 6 Prozent zurück zu nehmen.


In Österreich legten Andritz dagegen nach ihrer Bilanz für das erste Quartal 2,45 Prozent auf 47,64 Euro zu. Der Konzern erhöhte den Umsatz und das Konzernergebnis und erreichte nach eigener Angabe mit einem Auftragseingang von über 1 Milliarde Euro den höchsten jemals erzielten Quartalswert. Andritz sieht den Auftragsstand von über 3,6 Milliarde als solide Basis für 2007.


Air France-KLM gewannen 1,24 Prozent auf 38,31 Euro. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft beförderte im April mit 6,3 Millionen Fluggästen 1,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Auslastung gab allerdings leicht um 0,8 Prozentpunkte auf 82,3 Prozent nach. Im Vormonat hatte die Zahl der Passagiere bei 6,25 Millionen gelegen, die Auslastung ebenfalls bei 82,3 Prozent. Wichtiges Thema sei in Paris auch der überzeugende Sieg von Nicolas Sarkozy bei der französischen Präsidentenwahl. (awp/mc/gh)

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