Royal Bank of Scotland spricht mit ABN Amro über Kauf von La Salle
Die britische Bank befinde sich in Gesprächen mit den Niederländern über den Erwerb der amerikanischen Tochtergesellschaft La Salle, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ/Montagausgabe). Dies habe ein Anwalt von ABN Amro am Samstag in einer Gerichtsanhörung in Amsterdam gesagt, bestätigte ein ABN-Sprecher der Zeitung. RBS hat besonderes Interesse an der Chicagoer Privatkundenbank La Salle, die als Filetstück von ABN gilt.
Angebot der Bank of America überbieten
Das bedeutet der Zeitung zufolge, dass RBS womöglich das Angebot der Bank of America überbieten könnte, die 21 Milliarden Dollar für La Salle zahlen will. Beide Seiten hätten eine Vertraulichkeitserklärung abgegeben, womit die Briten Einblick in die Bücher von La Salle erhalten (Due Dilligence). Dies sei Voraussetzung für die Abgabe eines Gegenangebotes. Am vergangenen Montag hatte ABN Amro den Verkauf de r amerikanischen Tochterbank bekannt gegeben – parallel zu den angekündigten Fusionsplänen mit der britischen Barclays Bank. Der Kaufvertrag sieht vor, dass bis zum 6. Mai Gegenangebote für La Salle eingereicht werden können. Bank of America hat dann weitere fünf Tage Zeit, die Offerte eines anderen Interessenten zu überbieten.
Mehrere amerikanische Banken prüfen Offerte
Laut dem ABN-Sprecher gibt es über RBS hinaus weitere amerikanische Banken, die Vertraulichkeitserklärungen abgegeben haben und eine Offerte prüfen, so der Bericht weiter. Damit bekomme das zunehmend zum Bieterkampf ausartende Interesse an ABN Amro eine neue Wendung. Denn RBS will eigentlich zusammen mit dem spanischen Banco Santander Central Hispano (BSCH) und der belgisch-niederländischen Finanzgruppe Fortis für ABN Amro eine Gegenofferte zu dem Angebot von Barclays unterbreiten. Notfalls erwägt das Dreier-Konsortium eine feindliche Übernahme. Das würde am Ende zu einer Zerschlagung des grössten niederländischen Geldinstitutes führen.
Aktionärsvereinigung reichte Klage ein