Spekulationen um Siemens-Chef Kleinfeld – Aufsichtsrat stimmt ab

Führende Aufsichtsräte seien auf der Suche nach einem Nachfolger, um einen Neuanfang bei Siemens zu ermöglichen. Das berichtete die «Financial Times Deutschland» (FTD) am Dienstag. Siemens betonte dagegen, die Verlängerung des Vertrags von Kleinfeld stehe weiter auf der Tagesordnung der Aufsichtsrats-Sitzung an diesem Mittwoch (25. April).


Pierer am letzten Freitag zurückgetreten
Pierer hatte in der Nacht zum Freitag die Konsequenzen aus der Schmiergeldaffäre bei Deutschlands grösstem Elektrokonzern gezogen und seinen Rücktritt erklärt. Am Mittwoch soll ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme zu seinem Nachfolger gewählt werden. Bisher galt als sicher, dass der Aufsichtsrat auch für eine Verlängerung von Kleinfelds Vertrag um weitere fünf Jahre votiert.


Entscheidung in der morgigen Sitzung des Aufsichtsrats
Ein Siemens-Sprecher betonte: «Am Zeitplan für die Vertragsverlängerung von Dr. Kleinfeld hat sich nichts geändert. Wie vorgesehen erfolgt die Entscheidung in der morgigen Sitzung des Aufsichtsrats.» Cromme sagte kurzfristig einen Vortrag über Corporate Governance ab, den er am Dienstagabend in München halten wollte.


Spekulationen um Kleinfeld «nicht unplausibel»
In Branchenkreisen hiess es, die Spekulationen um Kleinfeld seien «nicht unplausibel». Als Kandidat für eine Nachfolge wurde Linde-Chef Wolfgang Reitzle genannt. Kleinfelds Vertrag läuft im Herbst aus. In der Schmiergeldaffäre hat er bisher eine weisse Weste. Allerdings hatte sich am Montag das «Wall Street Journal» kritisch mit Kleinfelds Zeit als US-Chef von Siemens auseinander gesetzt. (awp/mc/gh)

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