Siemens-Chef hält an VDO-Börsenplänen fest
«Wir haben ganz klar gesagt: Siemens VDO ist ein sehr wertvolles Geschäft, das sieht man auch an dem grossen öffentlichen Interesse daran, und ein Wachstumsgeschäft», sagte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld dem Nachrichtensender n-tv am Montag. In diesem Wachstumsgeschäft wollen man VDO die Möglichkeit geben, sich besser zu finanzieren. «Deshalb planen wir ein IPO. Und das ist genau das, woran wir im Augenblick auch festhalten», erklärte Kleinfeld. Damit reagierte er auch auf einen Bericht der «Financial Times Deutschland» (Montagausgabe), in dem es hiess, Siemens forciere einen möglichen Komplettverkauf der Autozulieferer-Tochter als Alternative zu einem Börsengang.
Ein sehr, sehr attraktives Geschäft
Nach Einschätzung Kleinfelds macht die öffentliche Diskussion deutlich, «dass wir wirklich ein sehr, sehr attraktives Geschäft hier aufgebaut haben». Die Sparte mit einem Umsatz von mehr als 10 Milliarden Euro erwirtschafte eine gute Rendite «und noch besseren Wachstumsperspektiven», sagte der Siemens-Chef.
Interessenten um konkrete Offerten gebeten
Der Siemens-Aufsichtsrat hatte Ende Januar entschieden, VDO als nicht zum Kernbereich zählende Sparte wieder aus der Siemens AG auszugliedern und einen Teil-Börsengang vorzubereiten, an der industriellen Führerschaft bei VDO aber festzuhalten. In der Folge signalisierten US-Finanzinvestoren sowie Konkurrenten immer wieder Interesse an einer Übernahme. Die «FTD» berichtete am Montag unter Berufung auf Branchenkreise, der Münchner Konzern habe Interessenten um konkrete Offerten gebeten. Die so genannten indikativen Angebote seien schriftlich angefordert worden. Der Vorstand wolle sie bei der nächsten Aufsichtsratssitzung präsentieren, die für den 25. April angesetzt ist. Bei Siemens war für eine Stellungnahme zunächst niemand erreichbar.
Preisvorstellungen lagen im zweistelligen Milliardenbereich
In ihren ersten unverbindlichen Bekundungen hätten Interessenten laut Insidern einen Preis in Aussicht gestellt, der deutlich über dem zu erwartenden Börsenwert liege, hiess es in dem Bericht. «Die ersten informellen Preisvorstellungen lagen im zweistelligen Milliardenbereich. Das ist zum Teil eine Differenz zum Börsenwert von zwei Milliarden Euro», sagte eine beteiligte Person der «FTD». (awp/mc/gh)