Ascom-VR-Präsident Anttila an der Generalversammlung wiedergewählt

Ascom war seit Mitte Januar mit dem Einstieg des österreichischen Investors Pecik wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Die Turbulenzen gipfelten im Februar in der Freistellung von Konzernchef Rudolf Hadorn, die Pecik als «Überreaktion» geisselte.


Doch das vermeintliche Zerwürfnis zwischen Pecik und Ascom-Verwaltungsratspräsident Anttila entpuppte sich als Sturm im Wasserglas. Vor einem Monat kehrte rund um Ascom wieder Ruhe ein. Bereits an der Bilanzmedienkonferenz vom 14. März hatte Anttila erklärt, Pecik stehe auf seiner Seite.


Verzicht auf Dividende bestätigt
So kam es am Montag zu keinem Spektakel. Pecik, der mit knapp 25% grösste Aktionär von Ascom erschien entgegen früheren  Aussagen nicht zur Generalversammlung. Dafür kamen zahlreiche Kleinaktionäre, die aber eine wenig aufregende Veranstaltung erlebten. Trotz eines gut gefüllten Saals in Bern waren mit den 283 Aktionären lediglich etwa 10% des Kapitals vertreten. Die Abstimmungen verliefen eindeutig. Mit grossem Mehr wurden Jahresbericht und -rechnung sowie Konzernrechnung genehmigt. Auch der Verzicht auf eine Dividende passierte problemlos. Anttila begründete den Dividendenverzicht mit der im Herbst 2006 beschlossenen Strategie für ein beschleunigtes Wachstum. Dieses will der Konzern auch mit gezielte Übernahmen erreichen. Anttila betonte aber, Ascom werde «nicht alles kaufen, was sich bewegt».


Pecik-Forderung mit Verkleinerung des VR erfüllt
Etwas mehr Unruhe im Saal kam bei der Wiederwahl Anttilas auf. Doch obschon ein Kleinaktionär den 53-jährigen Finnen als «überflüssig» kritisierte, war die Wahl Anttilas letztlich nur Formsache. Der Ascom-Verwaltungsrat besteht nach dem Rücktritt von Pierre Roy und Adrian Schmassmann noch aus sechs Mitgliedern. Dieser Verkleinerung wie auch der Verzicht auf eine Dividende gehörten zu den zentralen Forderungen Peciks.


Hadorn-Nachfolge dürfte bald geregelt sein
Bei der Suche nach einem Nachfolger für den entlassenen Hadorn ist Ascom nach den Worten von Anttila auf die Zielgerade eingebogen. Im Anschluss an die Generalversammlung tage der Verwaltungsrat, und dabei stehe unter anderem dieses Thema auf der Agenda. Er verteidigte vor den Aktionären die Trennung von Hadorn als einzig möglichen Schritt. Hadorn habe gegen interne Reglemente verstossen und auch die Gleichbehandlung der Aktionäre verletzt. Das habe der Ascom-Verwaltungsrat nicht dulden können, denn «ein Grossaktionär darf keine Sonderregelung erhalten», sagte Anttila. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar