EU-Schluss: Uneinheitlich nach fallendem Ölpreis
Händler verwiesen zudem darauf, dass in der britischen Hauptstadt einige Standardwerte mit einem Dividendenabschlag gehandelt wurden. Der US-Ölpreis war nach der angekündigten Freilassung der im Iran festgehaltenen britischen Geiseln unter 64 US-Dollar gefallen.
Der EuroSTOXX 50 rückte bis zum Abend um 0,37 Prozent auf 4.261,83 Punkte vor. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,13 Prozent auf 3.757,22 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 0,46 Prozent auf 1.010,38 Zähler nach oben. In Paris gewann der CAC 40 0,47 Prozent auf 5.739,01 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab 0,02 Prozent auf 6.364,70 Zähler ab.
Carrefour gehörten mit einem Aufschlag von 3,43 Prozent auf 57,67 Euro zu den Gewinnern im EuroSTOXX 50. Händler verwiesen auf Spekulationen, denen zufolge der französische Einzelhändler zu einer Restrukturierung gezwungen werden könnte.
Alcatel-Lucent steigen um 2,31 Prozent auf 9,30 Euro. Die EU-Wettbewerbshüter haben die Allianz der französischen Konzerns mit Thales im Satellitengeschäft ohne Auflagen gebilligt. Der Rüstungselektronikkonzern Thales dürfe die Alcatel-Beteiligungen an dem Satellitenbauer Alcatel Alenia und dem Dienstleister Telespazio übernehmen, entschied die EU-Kommission.
Telecom Italia rückten um 1,47 Prozent auf 2,41 Euro vor. Italienischen Zeitungen zufolge plant die Deutsche Telekom, zusammen mit Mediobanca und Generali ein Gegenangebot für Olimpia vorzulegen, die 18 Prozent an Telecom Italia halten. Bisher hatten AT&T und die mexikanische America Movil ihr Interesse an der Übernahme von 66 Prozent an der Holding des italienischen Mischkonzerns Pirelli bekundet. Die Deutsche Telekom plant nach Angaben aus Branchenkreisen aber keinen Einstieg bei dem Konkurrenten.
In London sprangen Home Retail beflügelt von einem positiven Analystenkommentar mit einem Plus von 2,51 Prozent auf 460,25 Pence an die Spitze des FTSE 100. Citigroup hatte die Papiere des britischen Einzelhändlers von «Hold» auf «Buy» heraufgestuft.
Die britische Grossbank Barclays will Teile ihres Monument-Kreditkartenportfolios in den USA verkaufen. Die amerikanische CompuCredit übernehme die Teile von Monument für rund 390 Millionen Pfund, teilte Barclays mit. Barclays-Aktien verloren 0,95 Prozent auf 727,00 Pence.
In Zürich fielen Holcim um 0,24 Prozent auf 1 23,80 Schweizer Franken. Händlern zufolge litt der schweizerische Baustoffhersteller unter der Aufhebung der indischen Zölle für Zementimporte. Holcim ist am indischen Zementkonzern Gujarat Ambuja beteiligt, dessen Aktien nach der Meldung unter Druck geraten waren.
Ausserhalb der grossen Indizes ging die Aktie der neuen transatlantischen Börse NYSE Euronext nach einem ersten Kurs von 75,00 Euro auf Talfahrt. Zum Börsenschluss kosteten die Titel 74,21 Euro. Analysten sprachen von Gewinnmitnahmen und Portfolio-Umschichtungen bei Fondsgesellschaften. Vor der Fusion habe viel Euphorie geherrscht, die den Kurs nach oben getrieben habe. Nun sei erst einmal die Luft wieder raus. Zudem sei eine Aufnahme in den Pariser Leitindex nicht sicher. (awp/mc/pg)