LCD Soundsystem «Sound Of Silver»: Edelmetallklänge mit authentischen Kratzern

Von Helmuth Fuchs


Und der kann auch fast alle Grössen der verschiedenen Stilrichtungen zitieren, ohne dabei an Originalität zu verlieren. James Murphy spannt mit Sound of Silver den Bogen vom Dancefloor zur Popballade. Mit der 2002 erschienen «LCD Soundsystem und dem Hit «Losing My Edge» hat er mächtig vorgelegt. Spielend entwickelt er sich auf seinem neuen Album weiter, nachdem die ersten drei Stücke noch als Referenz an seinen Erstling gesehen werden können.

Tanzbare Erinnerungen
Durch das Album klingen Erinnerungen an Brian Eno oder Kraftwerk («Get Innocuous»), Depeche Mode oder Human League («Someone Great») an. Die Erinnerunen werden aber nie zu Geistern der Vergangenheit. Sie klingen nur kurz an, dann übernimmt Murphy selbst, bringt die Songs in Heute und zeigt, dass ihm die Ideen auch für die Zukunft nicht ausgehen. Beim reinen Hören werden die Stücke zuweilen länglich in ihrer Repetition, was sich aber auf der Tanzfläche wieder in eine Stärke verwandelt, da gerade die hypnotischen, mit raffinierten Beats unterlegten Wiederholungen, das Absinken in tranceartige Zustände erleichtern.

Ironischer Magier des Zukünftigen
Der 37-jährige Mitbegründer des Dance-Labels DFA (Death From Above) Records wird auf Sound of Silver von
Tyler Pope (!!!/Out Hud) am Bass, Phil Mossman an Gitarre, Keyboard und Rhythmusinstrumenten, Nancy Whang am Keyboard und Pat Mahoney am Schlagzeug unterstützt. Der ironische Magier tanzbarer Geräusche hat einen weiteren erfolgreichen Schritt auf den Dancefloors der Welt getan. Man darf sich auf den nächsten freuen und bis dahin den Silbersound geniessen.
















Reinhören:
Bestellen:








CD


01 Get Innocuous!
02 Time To Get Away
03 North American Scum
04 Someone Great
05 All My Friends
06 Us V Them
07 Watch The Tapes
08 Sound Of Silver
09 New York, I Love You But You’re Bringing Me Down


Weitere Informationen:

LCD Soundsystem
Virgin Music



Weitere CD Vorstellungen:




































































Air Pocket Symphony. Asiatisches Blind Date ohne Folgen
Lily Allen «Alright, Still»: Leichtes It-Girl, schwer in Ordnung
Corinne Bailey Rae Und der Sommer schmeckt wie Zimt so süss
The Beatles Love: Ein geglücktes Sakrileg von Sir Martin zum Abschied
Jane Birkin Home is where the heart is, crois-mois
The Divine Comedy Makellos schöner Sieg der komischen Muse
Jean-Benoît Dunckel «Darkel», viel Licht im Solo-Debutalbum
Tiziano Ferro Nessuno è solo: Italianità für die nächste Generation
Sergent Garcia Mascaras: Tanzbares Antidepressivum für kürzer werdende Tage
David Gilmour Einsam auf der Insel, aber nicht alleine
Ben Harper «Both sides of the gun»: Art und Kravitz, Jekyll und Hyde
Tinu Heiniger Poesie jenseits von Olé und Schlachtgesängen
Iron Maiden A Matter Of Live And Death: Epische Dramen und harte Riffs. Jungfrauen zurück auf Kurs
Maury «the best is yet to come»: Maurizio, Morris, Xbox 360 und das Beste kommt erst noch
Pink Floyd P.U.L.S.E: Giganten auf niemandes Schultern
The Little Willies Norah Jones hat Spass mit Freunden
Massive Attack Begeisternde Kunstreise eines wilden Haufens im Überblick
Pet Shop Boys Uptempo, Upwording, Upsolut Fundamental
Roxett A Collection of Roxette Hits. Nichts Neues, but It has been love
Kim Wilde Never say Never: Nach Familie, Garten und Nena der zweite Teil der Karriere




Schreibe einen Kommentar