Berner Zeitung darf sich an ’20 Minuten› beteiligen

Nach vier Jahren Wartezeit kann der Einstieg nun vollzogen werden. Die Weko hatte die Beteiligung der BZ an der Pendlerzeitung im Januar 2004 untersagt. Die Wettbewerbshüter waren zum Schluss gekommen, dass durch den Einstieg der BZ deren Konzernmutter «Media Espace Groupe» im Raum Bern eine marktbeherrschende Stellung erhalte, die den wirksamen Wettbewerb beseitige.& Die Rekurskommission für Wettbewerbsfragen (Reko/Wef) liess die Beteiligung dann unter der Auflage zu, dass sich die Espace Media Groupe inskünftig weder direkt noch indirekt um die Vergabe der Konzession für den «Anzeiger Region Bern» bewirbt. Auf Beschwerde der Weko hat das Bundesgericht diesen Entscheid nun bestätigt.


Mit den Marktverhältnissen detailliert auseinandergesetzt
Die Reko/Wef habe sich mit den Marktverhältnissen detailliert auseinandergesetzt und diese vertieft analysiert. Sie sei zum Schluss gekommen, dass einzig im lokalen (insbesondere in der Stadt Bern) Teilmarkt des Anzeigenraums für Firmenwerbung die gesetzlichen Voraussetzungen für einen zulässigen Zusammenschluss nicht erfüllt seien. Diesen Bedenken habe sie jedoch mit ihrer Auflage Rechnung getragen. Entwicklungen auf dem fraglichen Zeitungsmarkt hätten im übrigen gezeigt, dass durchaus Konkurrenzprodukte in den Markt drängen würden. Die geplante Fusion beseitige den Wettbewerb demnach nicht.


Espace Media Groupe befriedigt
Wie die Espace Media Groupe am Dienstag mitteilte, nimmt sie das Urteil mit grosser Genugtuung zur Kenntnis. Damit könne die seit vier Jahren suspendierte Beteiligung nun endlich vollzogen werden. Das Berner Medienhaus wollte bereits 2003 zusammen mit Tamedia über die gemeinsam kontrollierte Express Zeitung AG bei der 20 Minuten Schweiz AG einsteigen. Die Berner erwarben eine Beteiligung von 17,5%. Die Weko segnete die Beteilung der Tamedia ab, verwehrt aber den Bernern den Einstieg in die Pendlerzeitung. (awp/mc/gh)

Schreibe einen Kommentar