Nationalrat lehnt Mindestlöhne und Maximalsaläre ab
Dieser verlangte die Festsetzung eines Mindestlohns von 3’500 CHF und ein maximales Nettoeinkommen von höchstens dem Zehnfachen des Mindestlohns. Es sei letztlich eine philosophische Frage, wie gross in einer Gesellschaft die Spannweite zwischen dem tiefsten und dem höchsten Einkommen sein dürfe, sagte Zisyadis.
400 Mal mehr als eine Putzfrau
UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel verdiene aber rund 400 Mal mehr als eine Putzfrau. Solche Saläre seien geradezu eine Aufforderung zur Delinquenz und höhlten das Fundament der Gesellschaft aus. Zudem machen laut Zisyadis «wahnsinnige Löhne wahnsinnig» und beträfen damit auch die öffentliche Gesundheit.
Sympathie bei den Linken
Bei der Linken stiess das Anliegen auf einige Sympathie: Louis Schelbert (Grüne/LU) warnte davor, dass das Unbehagen über die unanständig hohen Löhne längst auch besser verdienende Schichten erfasst habe. Und der Gewerkschafter Paul Rechsteiner (SP/SG) sagte, dass Gesamtarbeitverträge zwar einer gesetzlichen Regelung vorzuziehen, aber längst nicht in allen Branchen umgesetzt seien. Ihre Argumente setzten sich bei der bürgerlichen Mehrheit nicht durch: Die Festlegung der Mindestlöhne sei eine Kernaufgabe der Sozialpartner, sagte Lucrezia Meier-Schatz (CVP/SG) für die Kommission. Sie anerkannte zwar, dass existenzsichernde Löhne eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein müssten.
Subventionierung über die Sozialhilfe sei problematisch
Auch die indirekte Subventionierung über die Sozialhilfe sei problematisch, rechtfertige aber nicht den Eingriff, den regulierte Mindestlöhne bedeuten würden. Auch die Maximallöhne seien nicht Sache des Staates, sondern der Aktionäre, die sich gegen lohnpolitische Auswüchse in den Unternehmen zur Wehr setzen müssten. (awp/mc/gh)