CH-Eröffnung: Auf dezentem Erholungskurs – Adecco grösste Verlierer

«Es sieht ganz nach einer Beruhigung aus, zumindest in den ersten Handelsstunden», sagte ein Marktkenner zu AWP. Die Lage ist laut seiner Einschätzung zwar noch ein wenig labil, was gestern an den grossen Tagesschwankung unschwer zu erkennen gewesen sei. In den nächsten Tagen rechnet er aber mit einer Stabilisierung des Marktes. Die alten Topmarken würden jedoch so schnell nicht wieder erreicht werden.


Um 09.30 Uhr notiert der SMI 0,61% oder 53,66 Punkte höher auf 8’835,57 Stellen, der breiter gefasste SPI rückt um 0,59% oder 41,06 Zähler auf 7’001,85 Punkte vor.


Im Fokus der Anleger stehen die Titel von Adecco (-2,7% auf 78,85 CHF) – Händler sprechen nach den Avancen in den Vortagen von Gewinnmitnahmen. Der Personalvermittler hat vorbörslich die Zahlen zum Geschäftsjahr 2006 veröffentlicht, welche die Analystenerwartungen beim Umsatz und der operativen Tätigkeit aber nur knapp erreicht haben. Der Reingewinn fiel hingegen dank einem günstigen Steuersatz deutlich über den Prognosen aus. Entgegen anders lautenden Gerüchten im Vorfeld der Ergebnispublikation halten die Firmenverantwortlichen zudem an den bisherigen Langfristzielen bis 2009 fest. Am Markt wurde zuvor über eine Anhebung dieser Ziele spekuliert.


Mit Neuigkeiten hat auch der Versicherungskonzern ZFS (+0,3% auf 344,25 CHF) aufgewartet. Das Unternehmen erwirbt über die amerikanische Tochtergesellschaft Farmers Group 100% des US-Autoversicherers Bristol West Holdings (BRW). Der Kaufpreis beträgt 712 Mio USD, wie die ZFS heute Morgen vermeldete.


Noch deutlicher zulegen können die Titel des Rückversicherers Swiss Re (+0,9% auf 108,50 CHF). Verschiedene Analysten haben im Anschluss an die gestern publizierten Geschäftszahlen und das Aktienrückkaufprogramm die Ratings und Preisziele erhöht.


Swiss Life gewinnen 0,7% auf 310,50 CHF. Die Konzerntochter Banca del Gottardo hat für 2006 einen gesteigerten Reingewinn vermeldet. Die Bank zahlt der Swiss-Life-Gruppe eine ordentlichen Dividende von 150 Mio CHF. Zudem wurde plangemäss Kapital in der Höhe von 100 Mio CHF an den Versicherungskonzern zurückerstattet.


Gestützt wird der SMI aber vor allem von den Schwergewichten Nestlé (+1,6% auf 466 CHF) und CS (+0,8% auf 85,65 CHF). UBS (+0,1% auf 72,05 CHF) und Roche (+0,3% auf 217,80 CHF) hinken etwas hinterher, während Novartis (+0,5% auf 67,65 CHF) derweil mit dem Markt gehen.


Am breiten Markt (SPI) hat Straumann (Aktie +2,3% auf 328,75 CHF) die grösste Übernahme in der Firmengeschichte angekündigt. Sie akquiriert die deutsche etkon für 100 Mio EUR. Der Zukauf wird in den Jahren 2007 und 2008 den Gewinn pro Aktie im einstelligen Bereich verwässern, ab 2007 aber zu einer Erhöhung des cashwirksamen Reingewinns pro Aktie führen, so das Unternehmen.


PSP steigen um 0,8% auf 70,20 CHF. Das Unternehmen hat auf Gewinnstufe deutlich über den Markterwartungen abgeschlossen. Schweiter (Aktie -3,1% auf 374 CHF) wiederum setzte 2006 zwar mehr um, als von Analysten erwartet wurde, hat aber auf operativer Stufe einen Gewinn unter den Prognosen erzielt. Auch Börsenneuling Santhera (Aktie -2,4% auf 109 CHF) muss nach der ersten Publikation von Geschäftszahlen Wert lassen. (awp/mc/ab)

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