Chinesen interessieren sich für Chrysler
Drei chinesische Autobauer, die Shanghai Automotive Industry Corp (SAIC), First Automotiv Works (FAW) und Chery Automobile hätten separat das Gespräch mit Stuttgart über einen Kauf gesucht, berichtet die «South China Morning Post» in Hongkong. Von der Übernahme der amerikanischen Nummer Drei erhofften sich die Hersteller aus Fernost Zugang zum umkämpften US-Markt.
Laut «Wall Street Journal» hingegen kommt ein Kauf für Chery nicht in Frage. Dort überlege man lediglich, wie man die bestehende Kooperation mit Chrysler ausbauen könne, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eingeweihte Kreise. In Frage kämen beispielsweise Gemeinschaftsunternehmen in China zur Produktion von Komponenten und ganzen Fahrzeugen.
Kooperation mit Chery zur Produktion von Kleinwagen
Am Dienstag hatte der Aufsichtsrat von DaimlerChrysler eine Kooperation mit Chery zur gemeinsamen Produktion von Kleinwagen abgesegnet. Die gemeinsam hergestellten Autos sollen weltweit verkauft werden. Der Schwerpunkt wird aber auf den umkämpften Märkten in Westeuropa und Nordamerika liegen. Mit dem geplanten Kleinwagen will Chrysler eine Lücke in der Produktpalette stopfen, da sich die amerikanischen Autokäufer angesichts der hohen Spritpreise von den früher beliebten schweren Geländewagen und Pick-Ups abwenden.
Abfindungen bis zu 100’000 Dollar bei freiwilligem Abgang
Bei Chrysler nimmt unterdessen die geplante Sanierung Gestalt an. Die amerikanische dpa-AFX-Partneragentur Associated Press (AP) berichtet unter Berufung auf ein firmeninternes Papier, Chrysler wolle einem Teil seiner Mitarbeiter abhängig von Betriebszugehörigkeit und Alter bis zu 100.000 Dollar Abfindung anbieten, sollten diese das Unternehmen freiwillig verlassen. Dieses Vorgehen sei auch mit Gewerkschaft UAW abgestimmt.
13’000 Jobs in Nordamerika gestrichen
Insgesamt will Chrysler bis 2009 in den USA und Kanada 13.000 Arbeitsplätze abbauen. Chrysler hatte im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde Euro Verlust eingefahren. Konzernchef Dieter Zetsche hatte daraufhin angekündigt, sich für Chrysler alle Optionen offen halten zu wollen. (awp/mc/pg)