CH-Schluss: Abgaben der Pharma- und Banken-Schwergewichte belasten

Massgeblich verantwortlich für die leichteren Notierungen war das Schwergewicht Novartis. Der Basler Pharmakonzern hatte für sein Diabetes-Medikament Galvus die erhoffte US-Zulassung nicht erhalten und muss zuerst weitere Studiendaten abliefern.


Auf die Stimmung drückten auch grosskapitalisierte Werte wie Roche und die beiden Grossbankentitel UBS und CS. Eine knappe Mehrheit der übrigen Valoren, wie auch die europäischen Börsen schlossen dagegen im Plus.


Bis Handelsschluss büsste der SMI 0,38% oder 35,02 Stellen auf 9’223,03 Punkte. Der breitere SPI ging um 0,35% (-25,67 Einheiten) auf 7’315,13 Punkte zurück.


Novartis gingen am Ende mit einem Minus von 1,7% auf 70,95 CHF aus dem Handel, nachdem die Titel im Tagesverlauf auf Tiefstkurse bis zu 69,75 CHF gefallen waren. Dass sich der Zulassungsprozess für Galvus verzögere, habe sich abgezeichnet, hiess es in Handelskreisen. Die News über eine weitere notwendige Studie seien dann aber noch etwas schlimmer ausgefallen als erwartet. Zudem sei derzeit unklar, wie viel Zeit Novartis für die neue Studie brauche.


Die Roche Genussscheine (-0,9% auf 222,50 CHF) verloren ebenfalls deutlich. Roche musste die Rekrutierung für eine Phase-II-Studie beim experimentellen Anämie-Medikament CERA vorübergehend einstellen. Die Nachricht könnte sich kurzfristig leicht negativ auf die Roche-Titel auswirken, meinte die ZKB.


Deutlich schwächer notierten auch die Grossbankentitel der UBS (-0,9% auf 75,20 CHF) und der CS (-1,3% auf 90,55 CHF). Die Aktien von Synthes, die am Donnerstag die Geschäftszahlen 2006 publiziert, gingen um 0,7% auf 152,60 CHF tiefer aus dem Handel.


Tagessieger am SMI waren dagegen Swiss Re (+3,1% auf 108,80 CHF). Der Rückversicherer dürfte am Donnerstag dank der tiefen Schadenquote ein gutes Resultat 2006 vorweisen. Auch ist bei den Anlegern die Sorge, dass Swiss Re die Konkurrentin Converium (Aktie: +0,9% auf 21,80 CHF) übernehmen könnte, gesunken. Dies nachdem der französische Rückversicherer Scor in einer formellen Voranmeldung das Interesse an Converium bestätigt hatte. Das Scor-Angebot beträgt 21,10 CHF je Aktie, könnte aber erhöht werden, wenn die Dividende von den Markterwartungen abweicht.


Weitere Gewinner am SMI waren unter anderen Clariant (+2,8% auf 20,45 CHF), Lonza (+2,0% auf 118,50 CHF), Bâloise (+1,6% auf 134,80 CHF), Ciba SC (+1,3% auf 83,10 CHF) oder Adecco (+1,3% auf 86,20 CHF). Adecco wird am Freitag über das vergangene Geschäftsjahr berichten, die Aktien von Clariant wurden von Übernahmespekulationen in die Höhe getrieben.


Im breiten Markt kamen Schindler (PS -6,2%) nach Zahlen unter Druck. Die operative Leistung möge nicht voll zu überzeugen, zudem sei der Ausblick wenig verheissungsvoll, hiess es u.a. in Marktkreisen.


Oridion verloren nach Zahlen 2006 und einem verhaltenen Ausblick 3,2%. ADB konnten dagegen mit verheissungsvollen Prognosen die Nerven der Anleger wieder beruhigen und gewannen um 7,6%. (awp/mc/th)

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