CH-Eröffnung: Nestlé hievt den Markt ins Plus

Die Avancen in Nestlé belassen denn auch die negativen Vorgaben aus den USA ohne Auswirkungen auf den hiesigen Markt. Weitere Impulse könnten im Verlauf des Tages folgen. So werden zum Bespiel die Auftragseingänge der europäischen Industrie veröffentlicht, während am Nachmittag unter anderem die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA anstehen.


Der SMI gewinnt bis um 09.30 Uhr 0,55% oder 50,75 Punkte und notiert auf 9’257,84 Stellen, der breiter gefasste SPI rückt derweil um 0,47% oder 34,11 Zähler auf 7’351,35 Punkte vor.


Nestlé (Aktie +2,5% auf 475,50 CHF) hat das Geschäftsjahr 2006 besser abgeschlossen, als dies von den Analysten erwartet wurde. Zudem hat der Konzern für 2007 die langfristigen Ziele bestätigt und plant eine Dividende von 10,40 CHF. Ein Aktienrückkaufprogramm sei in den nächsten Monaten aber nicht geplant, hiess es aus Vevey.


Marktkenner interpretieren dies als Indikation für weitere Akquisitionen. So soll Nestlé weiterhin an Novartis› Gerber-Sparte interessiert sein. Genaues liess sich Nestlé-CEO Brabeck aber bisher noch nicht entlocken.


In einem mehrheitlich freundlichen Markt steigen nach den Verlusten in den Vortagen auch Nobel Biocare (+1,2% auf 424 CHF) überdurchschnittlich. Es folgen Givaudan (+1,1% auf 1’083 CHF) und Swatch Inhaber (+1,1% auf 311,25 CHF).


Die CS (Aktie +0,3% auf 92,20 CHF) eröffnet in Polen eine neue Niederlassung. UBS notieren derzeit mit einem Plus von 0,9% und kosten 77 CHF.


Goldmann Sachs hat die Preisziele für Swiss Life (+0,5% auf 328,75 CHF), Baloise (+0,7% auf 134,30 CHF) und Swiss Re (+0,4% auf 104 CHF) angehoben, HSBC jenes für Swisscom (unverändert auf 469,25 CHF).


Grösster Verlierer im SMI ist der Genussschein von Roche (-1,5% auf 224,60 CHF) und dies, obwohl die Tochter Genentech positive Phase-III-Studienresultate mit Avastin bei fortgeschrittenem Lungenkrebs präsentieren konnte. Da die gute Wirksamkeit aber bereits bei tieferer Dosierung erreicht worden sei, sinke das mögliche Umsatzpotential, sagte ein Händler zu AWP. Vontobel schreibt, dass der durchschnittliche Preis für Avastin auf 4’400 USD halbiert werden könnte.


Ausserdem muss Genentech dem Asthmamedikament Xolair einen Risikohinweis beilegen, wie gestern Nachmittag die US-Gesundheitsbehörde FDA verlangte. Des Weiteren muss Genentech einen Rückschlag im Patentstreit um Cabilly-II mit MedImmune verkraften: Das US-Patentamt hatte entschieden, dass diese bestimmte Produktionsmethode nicht patentierbar sei. Genentech wird das Urteil anfechten. Novartis gewinnen derweilen 0,5% auf 72,05 CHF.


Am breiten Markt (SPI) verlieren Actelion nach Geschäftszahlen 2006 2,2% auf 295,50 CHF. Das Resultat sei zwar gut, der Ausblick aber eher verhalten, heisst es in ersten Analystenkommentaren. Gewinnmitnahmen sind wahrscheinlich. Grösste Verlierer sind jedoch Esmertec (-10,5% auf 9 CHF), welche die Abwärtsbewegung vom Vortag fortführen.


Allreal (+0,1% auf 148,90 CHF) stehen im Plus, wenn auch nur leicht. Das am Morgen kommunizierte Ergebnis 2006 liegt deutlich über den Markterwartungen, positiv stimmt zudem die erhöhte Dividende.


Ascom (Aktie +1,8% auf 22,90 CHF) ist laut Presseberichten an zwei US-Technologiefirmen interessiert. Erneut deutliche Gewinne verzeichnen zudem die beiden Spekulationspapiere CI Com (+33,2% auf 27,30 CHF) und Pragmatica (+12,7% auf 9,30 CHF). (awp/mc/ab)

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