EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Zahlenflut – BNP schwach

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Vormittag 0,16 Prozent auf 4.260,20 Punkte. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab um 0,30 Prozent auf 3.829,72 Zähler nach. Der Euronext 100 zeigte sich kaum verändert mit minus 0,01 Prozent auf 994,80 Zähler. Der französische CAC 40 fiel um 0,05 Prozent auf 5.722,80 Punkte. In London verlor der Leitindex FTSE 100 0,19 Prozent auf 6.409,10 Zähler.


Die Aktie von BNP Paribas gab als schwächster Wert im EuroSTOXX 50 um 3,51 Prozent auf 83,95 Euro nach. Die französische Grossbank hat zwar nach einem stärker als erwartet ausgefallenen Gewinnanstieg im vergangenen Jahr die Dividende um ein Fünftel erhöht. Händler kritisierten allerdings die Qualität der Zahlen. Die zugrunde liegende Geschäftsentwicklung sei nicht gut gewesen, hiess es. Genannt wurde etw a das schwache französische Privatkundengeschäft. Cheuvreux stufte das Papier, das bisher auf der «Selected List» gestanden hatte, auf «Outperform» ab. Im Sog der Zahlen verloren die Titel des heimischen Konkurrenten Credit Agricole 2,66 Prozent auf 32,24 Euro. Auch Societe Generale fielen um 1,75 Prozent auf 134,90 Euro.


Danone-Titel stiegen indes um 3,41 Prozent auf 124,30 Euro. Der französische Lebensmittelhersteller erwartet im laufenden Jahr weitere Zuwächse. 2006 legte die Gruppe operativ um ein Zehntel zu und steigerte den Umsatz fast ebenso deutlich.


LVMH-Aktien legten nach Zahlen und Ausblick um 4,35 Prozent auf 86,45 Euro zu. Der französische Luxusgüterhersteller hat seinen Überschuss im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 1,879 Milliarden Euro gesteigert. Gleichzeitig sei der Umsatz um 10 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Gesellschaft mit. Für das Gesamtjahr erwartet LVMH ein «deutliches Wachstum» beim Ergebnis und sieht sich nach eigener Aussage in der Lage, seine Gewinne in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln.


In London verteuerte sich das Papier von Diageo um 2,84 Prozent auf 1.050,00 Pence. Der Spirituosenkonzern hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres Umsatz und Gewinn gesteigert und seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2006/07 leicht angehoben. Vor allem in Nordamerika haben sich die Geschäftszahlen nach Unternehmensangaben stark entwickelt. Deshalb erhöhte Diageo die Prognose für das organische Wachstum des operativen Ergebnisses im Ende Juni auslaufenden Geschäftsjahr von 7 auf 8 Prozent.


An der Schweizer Börse gewannen die Titel von Credit Suisse nach Zahlen 3,33 Prozent auf 91,65 Schweizer Franken. Laut Marktteilnehmern überzeugte insbesondere das Investment-Banking im vierten Quartal. «Dies ist das stärkste Investment-Banking-Ergebnis, das ich je gesehen habe», sagte ein Analyst von Lehman Brothers. Zugleich tritt Konzernchef Oswald Grübel zurück. Sein Nachfolger wird zum 4. Mai – dem Termin der Jahreshauptversammlung – der Leiter des Investment Banking bei Credit Suisse, Brady Dougan. (awp/mc/ab)

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