Glencore erwägt Klage gegen Bolivien nach Werksbesetzung

Das in Baar (ZG) ansässige Unternehmen fordert Bolivien auf, das 1991 mit der Schweiz geschlossene Investitionsschutzabkommen einzuhalten. Dieses schliesst Enteignungen ohne adäquate Entschädigung aus, auch wenn diese im öffentlichen Interesse erfolgen, wie Glencore in einer Stellungnahme schreibt.


Morales: Keine Entschädigungszahlungen
Die bolivianische Regierung von Evo Morales hatte am Freitag bei der Besetzung der Glencore-Anlage in Oruro 400 Kilometer südlich der Hauptstadt La Paz Entschädigungszahlungen ausgeschlossen. Glencore behält sich das Recht vor, dagegen vorzugehen und nötigenfalls eine internationale Schlichtung anzustreben.


Vorarbeiter und Kader ausgesperrt
Gemäss der Glencore-Mitteilung kontrollieren Soldaten weiterhin Ein- und Ausgänge des besetzten Werkes. Die Vorarbeiter und Kader seien ausgesperrt worden.


Verstaatlichung der Minenindustrie
Am Freitag waren rund 200 Soldaten in die Zinnhütte Vinto eingedrungen. Es war der Auftakt zur angekündigten Verstaatlichung der Minenindustrie. Morales erklärte, bei der Privatisierung der Hütte für 14 Mio. Dollar im Jahr 2000 habe es Unregelmässigkeiten gegeben. (awp/mc/pg)

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