Zürcher Kantonalbank weist 2006 ein Rekordergebnis aus
Für das laufende Jahr gibt sich die Bank ‹verhalten optimistisch› und rechnet mit einem weiteren ‹guten› Jahr. «Die ZKB darf mit Zufriedenheit und Stolz auf ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken», sagte denn auch Konzernchef Hans Vögeli am Freitag vor den Medien in Zürich. Vögeli konnte dabei eine Steigerung beim Bruttogewinn von 34,9% auf 1’073 (VJ 795) Mio CHF sowie eine Steigerung des Konzerngewinns um 15,7% auf 937 (810) Mio CHF vermelden.
Ertragspfeiler sind erneut stark gewachsen
Sämtliche Ertragspfeiler der ZKB sind dabei laut Vögeli ‹erneut stark gewachsen›. Rund die Hälfte des Betriebsertrages von 2,18 Mrd CHF (+17,6%) entfiel 2006 auf das Zinsengeschäft, das um 9% auf 1,12 Mrd CHF gesteigert werden konnte. Dank guten Bedingungen an der Börse hat auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 6% auf 473 Mio CHF zugenommen.
Aktien- und Aktienderivatehandel als bedeutendste Ertragskomponente
Sehr stark entwickelte sich das Handelsgeschäft, dessen Ergebnis um 39% auf 458 Mio CHF gesteigert werden konnte. Als bedeutendste Ertragskomponente erwies sich dabei mit einem Wachstum von 60% der Aktien- und Aktienderivatehandel.
Zufriedenheit auch bei der Kostenseite
Auch mit der Kostenseite gibt sich Vögeli zufrieden: «Die ZKB hat die Kosten trotz der respektablen Ertragsausweitung im Griff», sagte er. Der Personalaufwand legte u.a. aufgrund von höheren Bonuszahlungen um gut 8% auf 738 Mio CHF zu, während der Sachaufwand um 2% auf 367 Mio CHF gesenkt werden konnte. Die für die Bank wichtige Cost-Income-Ratio konnte dadurch 2006 auf 55% von zuvor 64% verbessert werden. Damit bewege sie sich sogar unterhalb des Zielbandes von 58 bis 64%, so Vögeli.
1,2 Mrd CHF in die Modernisierung der Informatik investiert
Die ZKB investiert zwischen 1999 und 2010 laut ihrem Konzernchef rund 1,2 Mrd CHF in die Modernisierung der Informatik. Er gab sich überzeugt, dass sich diese Investition lohne und die ZKB damit über eine ‹hervorragende Position› in der Bankeninformatik verfüge. Die Investitionen würden zudem nicht aktiviert, sondern laufend zulasten der Erfolgsrechnung abgeschrieben.
Führungsposition im Hypothekargeschäft behauptet
Die Bilanzsumme per Ende 2006 lag bei 95,2 Mrd CHF und damit knapp 11% höher als ein Jahr davor. Rund 60% der Bilanzsumme entfallen auf Kundenausleihungen bzw. Kundengelder. Der weitaus grösste Anteil der Kundenausleihungen (58,3 Mrd CHF) betrifft das Hypothekargeschäft (51,5 Mrd).
Kein Einlass auf einen Preiskampf
Die ZKB verzeichne noch immer eine steigende Nachfrage nach Hypotheken, obwohl der Wettbewerbsdruck ‹äusserst intensiv› geworden sei, sagte Vögeli. «Eines ist jedoch klar: Auf einen ruinösen Preiskampf lässt sich die ZKB nicht ein», beruhigte er sogleich. Die ZKB werde aber alles daran setzen, das angeschlagene Tempo aufrechtzuerhalten und den Vorsprung zu verteidigen.
Ausblick für 2007
Die ZKB gibt sich ingesamt ‹verhalten optimistisch›, was das neue Jahr anbetrifft. Die Bank sei mit Schwung ins neue Geschäftsjahr gestartet. Da die Experten jedoch eine konjunkturelle Verschnaufpause erwarteten und die Volatilität an der Börse eher zunehmen dürfte, sei die ZKB mit einer Gewinnprognose für 2007 vorsichtig. 2007 dürfte aber gemäss Vögeli ein ‹gutes Jahr› werden.
Weiterhin ein führendes Derivatehaus
Woher das Wachstum kommen soll, ist für die Bank klar. Neben dem angestammten Geschäft will die Bank auch weiterhin ein führendes Derivatehaus bleiben, wie Vögeli betonte. Sie sehe sich dabei aber sicher nicht als Steigbügelhalter für ausländische Investoren, betonte Vögeli mit Blick auf die laufende Diskussion um Schweizer Firmen, die teilweise via ZKB-Optionen von ausländischen Investoren kontrolliert werden.
Wachstum über Akquisitionen im Private Banking
Die ZKB, die per Ende 2006 Vermögen (AuM) in der Grössenordnung von rund 115,6 Mrd CHF verwaltete und die 2006 einen Nettoneugeldzufluss von 2 Mrd CHF erzielt hat, würde im Private Banking gerne auch über Akquisitionen wachsen. Man habe schon sehr viele Objekte geprüft, allerdings noch keine passenden Objekte gefunden, so Vögeli. Er wiederholte dabei auch frühere Aussagen, dass die ZKB nie Interesse an der Bank Linth bekundet habe bzw. dass man das Marktgebiet dieser Bank auch von den bisherigen Standorten aus bewirtschaften könne, wenn es interessante Geschäfte gebe.
Noch keine Nachfolge für Hans Vögeli
Nichts neues gab es heute zudem zu den Spekulationen um die Nachfolge von Hans Vögeli, der Ende 2007 zurücktreten wird. Der Bankrat habe sich zum Ziel gesetzt, bis Ende des ersten Quartals 2007 einen Nachfolger für Vögeli zu wählen, sagte Urs Oberholzer, Präsident des ZKB-Bankrates auf eine entsprechende Frage. Daran habe sich nichts geändert. (awp/mc/ab)