Cablecom: Protest in Biel gegen Streichung analoger TV-Sender
Die Stadtregierung nehme die Unzufriedenheit Ernst, sagte Gemeinderat Alain Sermet am Dienstag auf Anfrage. Biel könne als zweisprachige Stadt mit knapp einem Drittel Französischsprachigen eine Sonderstellung beanspruchen. Der Gemeinderat habe aber keine juristischen Mittel, um auf die Cablecom Einfluss zu nehmen.
Streichung von sechs analogen Sendern
Im Zuge der Digitalisierung hatte Cablecom Ende Dezember die Streichung weiterer analoger Sender angekündigt. In grossen Teilen der Deutschschweiz ist bis im Juni die Streichung von sechs Sendern geplant. Für mehrere Regionen an der Sprachgrenze, darunter Basel, der Kanton Bern, Deutschfreiburg und Biel, hatte das Unternehmen indessen Sonderlösungen in Aussicht gestellt. In Biel sollen am 3. April vorerst drei Sender ins digitale Netz verschoben werden, darunter der Bayerische Rundfunk BR und der italienische Privatsender Canale 5.
Öffentlich-rechtliche Programme der Nachbarländer bleibne im Netz
Wie in der übrigen Schweiz im Netz verbleiben dürfte nach der angekündigten Intervention von Medienminister Moritz Leuenberger die ersten öffentlich-rechtlichen Programme der Nachbarländer, darunter die italienische RAI 1.
Weitere Sender könnten gestrichen werden
Offen liess Cablecom im Dezember, ob in Biel zu einem späteren Zeitpunkt weitere Sender gestrichen werden und falls ja welche. Dieser Entscheid sei noch nicht gefällt worden, sagte Cablecom-Sprecher Martin Wüthrich auf Anfrage. Man sei jedoch bestrebt, auch für Biel «eine Lösung im Einvernehmen mit den Behörden» zu finden. Gespräche mit der Stadtregierung seien im Gang. Wüthrich verwies zudem auf den Vorschlag der Cablecom an den Bundesrat, 25 Sender zu bestimmen, die bis Ende 2009 nicht ins digitale Netz verschoben werden dürfen. (awp/mc/ar)