CH-Schluss: Neue Rekordwerte trotz flauer Nachrichtenlage
Die Aufwärtsbewegung folgte schliesslich auf die besser als erwartet ausgefallenen Werte des US-Verbrauchervertrauens der Uni Michigan. Zu Börsenschluss gewann das positive Momentum dann nochmals an Fahrt hinzu. Unternehmens- wie auch Markomeldungen waren sonst nur spärlich vorhanden, die wenigen vermochten dem Markt denn auch kaum Impulse zu verleihen. Die positive Grundstimmung soll Händlern zufolge aber weiter anhalten. «Es spricht eigentlich nichts für eine Korrektur nach unten», sagte ein Exponent zu AWP.
Der SMI schloss um 17.30 Uhr auf dem neuen Rekordwert von 9’155,12 Punkten, was einem Plus von 0,61% (55,77 Stellen) entspricht und auch gleich ein neues Tageshöchst stellt. Der breiter gefasste SPI legte ebenfalls kräftig zu, auf den neuen Rekordstand bei 7’232,38 Zähler (+0,49% oder 35,35 Punkte).
Die deutlichen Avancen im Hauptmarkt konnten vor allem den Schwergewichten zugeschrieben werden. Sowohl Nestlé (+1,4% auf 446,25 CHF), als auch Roche (+0,8% auf 240,10 CHF) und Novartis (+0,8% auf 73,05 CHF) verzeichneten klare Gewinne. Letztere profitierten nach dem gestern publizierten Zahlenset von vereinzelten positiven Kurszielanpassungen. Zusammen hievten die drei Titel den SMI um über 40 Punkte nach oben.
Die grössten Gewinne verzeichneten aber Nobel Biocare (+2,2% auf 406,25 CHF) und Syngenta (+2% auf 239,70 CHF).
Trotz dem Orkan «Kyrill», welcher in Europa zu schweren Schäden führte, legten Swiss Re um 1,8% auf 106,80 CHF zu und notierten damit unter den grössten Gewinnern im SMI. Erste Schadensschätzungen wurden vom Rückversicherer gegenüber AWP für Anfang nächster Woche in Aussicht gestellt. Positiv wirkte sich demnach eine Ratigheraufstufung von Merrill Lynch aus.
Die weiteren Versicherungstitel ZFS (+0,3% auf 343 CHF), Baloise (+1,2% auf 127 CHF) und die Aktien der nicht im Sachversicherungsgeschäft tätigen Swiss Life (-0,2% auf 317,25 CHF) gingen mit unterschiedlichen Notierungen aus dem Handel.
Zu den wenigen Verlierern zählten auch Synthes (-0,3% auf 159,50 CHF). Das Medtech-Unternehmen hatte am Morgen den Wechsel ins virt-x-Segment ‹UK Exchange-regulated market› angekündigt.
SGS (-0,6% auf 1’361 CHF) und Adecco (-0,2% auf 81,70 CHF) gaben ebenfalls an Wert ab. Am meisten verloren hingegen ABB (-1,6% auf 21,80 CHF), dies ohne spezifische Meldungen zum Unternehmen.
Am breiten Markt (SPI) notierten nach dem Wirbel um die Victory-Beteiligung die Titel der Ascom (-5,7% auf 22,25 CHF) mit deutlichen Verlusten. Händlern zufolge handelte es sich bei den Abgaben jedoch nur um Gewinnmitnahmen.
Ebenfalls klar im Minus schlossen Straumann (-5,8% auf 312,25 CHF). Das Unternehmen hat von der FDA einen Warnbrief erhalten, wie verlautete. Die US-Gesundheitsbehörde beanstandet, dass das Qualitätssystem bei den oralregenerativen Produkten Straumann BoneCeramic, Emdogain und PrefGel nicht richtig dokumentiert worden sei. Bis die offenen Fragen geklärt sind, darf die Straumann-Tochter Biora diese Produkte nicht in die USA liefern. Die betroffenen Umsätze seien für die Straumann-Gruppe aber «nicht substanziell», sagte ein Sprecher.
Oridion (Aktie -2,4% auf 10,20 CHF) musste einen Auslieferunterbruch eines Grosskunden vermelden. Physio-Control hat vom US-Markt vorübergehend Defibrillatoren zurückgezogen, die Oridion mit Kapnographie-Modulen ausrüstet. Dies belaste das Ergebnis 2007 «materiell», teilte der israelische Konzern mit.
Zu den Gewinnern im breiten Markt wiederum zählten die Titel der Hypo Bank Lenzbug (+3,4% auf 4’550 CHF). Das Finanzinstitut hatte vorbörslich ein verbessertes Ergebnis 2006 präsentiert. (awp/mc/ab)