EADS kündigt Airbus-Verlust an – Rote Zahlen im Konzern möglich
Das Management erwarte, dass Airbus negativ zum operativen Konzernergebnis (EBIT) beitragen werde, teilte die EADS am Mittwoch mit. Die anderen Geschäftsbereiche könnten das Minus des Konzerns mit ihren Gewinnen voraussichtlich «in etwa ausgleichen».
«Die negativen Nachrichten reissen nicht ab»
Der Kurs der EADS-Aktie fiel am Morgen in Frankfurt um 2,49 Prozent auf 25,05 Euro. «Die negativen Nachrichten reissen nicht ab», sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. Er rechne damit, dass die Titel im Tagesverlauf noch bis auf 22 Euro fallen könnten. Ein anderer Börsianer sagte, ein negatives EBIT wegen vorgezogener Kosten sei nicht ganz so schlimm. «Allerdings hätte EADS diese Entwicklung bereits in der letzten Gewinnwarnung einarbeiten können.»
Weitere nicht erwartete Kosten für A380?
Der EADS-Konzern war wegen der Lieferverzögerungen beim neuen Riesenflugzeug Airbus A380 und wegen drastisch gestiegener Entwicklungskosten beim A350 ins Trudeln geraten. Im dritten Quartal schrieb der Gesamtkonzern bereits Verluste, in den ersten neun Monaten verbuchte EADS vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen, Abschreibungen und ausserordentlichen Posten noch einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro. Die EADS bezeichnet diesen Wert als EBIT. Nun hiess es, bestimmte Einmalaufwendungen für die Lieferverzögerungen und das Sparprogramm Power8 würden früher als geplant voraussichtlich bereits im Geschäftsjahr 2006 verbucht. «Zudem könnten weitere, bislang nicht erwartete A380-Kosten anfallen», warnte der Konzern.
Keine konkreten Zahlen
Zu Zahlen wollte sich der Konzern am Mittwoch nicht äussern. «Die Arbeiten am Konzernabschluss laufen», sagte ein Sprecher. Allerdings gehen Analysten davon aus, dass die übrigen Geschäftsbereiche wie die Rüstungs- und die Raumfahrtsparte 2006 auf ein EBIT von schätzungsweise einer Milliarde Euro kommen könnten. Nach Einschätzung in Branchenkreisen könnte der EBIT-Verlust bei Airbus leicht niedriger ausfallen, so dass der Gesamtkonzern auf eine schwarze Null kommen könnte. Auch ein Verlust ist offenbar nicht ausgeschlossen. Die EADS wird ihre Zahlen voraussichtlich am 9. März vorlegen. (awp/mc/pg)