CH-Schluss: Vortagesverluste teilweise wettgemacht

Die Liquidität am Markt sei wirklich gross, was sich in Zukäufen auch bei hohen Kursen zeige, hiess es in Händlerkreisen. Vereinzelt wurden Stimmen laut, die zur Vorsicht mahnten. «Wir befinden uns kurz vor der grossen Euphorie», sagte ein Marktteilnehmer gegenüber AWP.


Der SMI ging schliesslich mit einem Plus von 0,27% oder 23,75 Punkten auf 8`874 Stellen aus dem Handel, der breiter gefasste SPI gewann 0,33% oder 22,95 Zähler auf 7`006,67 Punkte.


Nobel Biocare legten um satte 5,4% auf 388 CHF zu, das Tageshöchst lag bei 390 CHF. Schon bei Handelsstart hievten Anleger die Aktien des Dentalimplantateherstellers ans obere Tabellenende, wo der Titel auch bis Börsenschluss rangierte.


Grund für die starken Avancen war u.a. eine Kurszielanpassung auf 525 CHF von zuvor 420 CHF der Deutschen Bank. Das Finanzinstitut glaubt, dass Nobel Biocare als Branchenleader das einzige Unternehmen ist, welches über die adäquate Strategie und die Infrastruktur verfügt, um vom erwarteten positiven Trend in der Premium-Zahnersatztechnologie zu profitieren.


Eine deutliche Kurssteigerung verzeichneten auch Clariant (+3% auf 18,90 CHF), die damit den besten Schlusskurs seit Mitte Mai 2006 registrierten. Marktkenner wiesen auf die Verluste am Vortag sowie den tiefen Ölpreis hin. Auch die ölsensitiven Titel von Ciba SC (+1,2% auf 81,10 CHF) legten zu.


Holcim rückten um 1,5% auf 116,70 CHF vor. Der deutsche Konkurrent HeidelbergCement hatte die Gewinnprognosen nochmals erhöht. Holcim wird Ende Februar die Zahlen für das Gesamtjahr publizieren. Erwartet wird ein starkes Ergebnis.


Serono (unverändert bei 1`100 CHF) wirkten über den ganzen Tag impulslos. Die deutsche Merck bietet wie bereits angekündigt für die restlichen sich noch im Publikum befindenden Serono-Aktien 1`100 CHF je Titel mit Nennwert 25,00 CHF.


Die Schwergewichte UBS (+0,7% auf 74,85 CHF), Nestlé (+0,4% auf 428 CHF) und Roche (+0,3% auf 227 CHF) avancierten mit dem Markt, während CS (-0,1% auf 84 CHF) und Novartis (-0,8% auf 71,45 CHF) den SMI belasteten.


Abgaben verzeichneten allen voran Adecco, welche um 3,1% auf 80,85 CHF sanken. Der Titel litt unter einer Rückstufung durch Goldman Sachs auf `Sell` von `Buy`. Gleichzeitig nahm das Institut das Kursziel auf 75 von 90 CHF zurück.


Ebenfalls mit Verlusten schlossen die Titel der Swatch-Gruppe (N: -0,2% auf 54,55 CHF; I: -0,3% auf 269,25 CHF) sowie ABB (-0,2% auf 21,20 CHF). Der Industriekonzern vermeldete einen Auftrag über 56 Mio USD aus Indien.


Am breiten Markt (SPI) gaben AFG gegen Handelsende wieder etwas an Wert ab und notierten um 17.30 Uhr noch mit einem Plus von 2,4% auf 537,50 CHF. Das Tageshöchst lag bei 554 CHF. Das Ostschweizer Unternehmen hatte die Übernahme der bisher von AFG-Chef Oehler kontrollierten STI Surface Technologies zu einem Preis von maximal 86,8 Mio CHF bekannt gegeben.


Auch das Temenos-Papier (+3,9% auf 22,70 CHF, Tageshöchst bei 23 CHF) verlor am Nachmittag etwas an Anlegerinteresse. Der Hersteller von Bankensoftware hatte am Morgen die Deutsche Bank als Kunden publik gemacht, welcher für den grössten Auftrag in der Firmengeschichte verantwortlichen ist. Der Grossauftrag war allerdings bereits im November 2006 kommuniziert worden.


Zu den grössten Verlieren im SPI zählten die B-Namenaktien der Bank Sarasin. Sie gaben 1,8% ab und kosteten nach Handelsschluss noch 3`880 CHF. Die niederländische Rabobank hatte am Morgen eine Kontrollmehrheit an dem Basler Institut vermeldet, aber kein Interesse an den B-Aktien kundgetan. (awp/mc/gh)

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