Ermittlungen gegen Siemens wegen möglicher Zahlungen an Saddam-Regime
Dies sagte ein Behörden-Sprecher «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe). Dabei werde «ein sechsstelliger Euro-Betrag» untersucht, der möglicherweise illegal an das Regime von Saddam Hussein für Aufträge im Irak gezahlt worden sei.
Schmiergelder im Zusammenhang mit dem UNO-Hilfsprogramm im Irak
Die Ermittlungen der Nürnberger Staatsanwaltschaft gehen auf einen Bericht der UNO vom November 2005 zurück, wie die Zeitung schreibt. Darin fänden sich die Namen von 63 deutschen Unternehmen, die im Zusammenhang mit dem UNO-Hilfsprogramm im Irak Schmiergelder an den Ex-Diktator Saddam Hussein gezahlt haben sollen. Vergangene Woche war nach den Angaben bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft München diesbezüglich gegen den Industriegas ekonzern Linde Ermittlungen aufgenommen hat.
Angeblich 1,6 Millionen Dollar illegal für Aufträge im Irak
Wie die Nürnberger Behörde mitteile, stünden im Fall Siemens die Bereiche Siemens Medical Solutions, Siemens Power Generation und Siemens Power Transmission and Distribution im Mittelpunkt der Ermittlungen. In dem öffentlich zugänglichen Bericht der UNO seien lediglich Auslandstöchter des deutschen Konzerns aufgelistet. Über diese solle Siemens angeblich 1,6 Millionen Dollar illegal für Aufträge im Irak gezahlt haben. Möglicherweise würden auch Ermittlungen im Ausland gegen Siemens eingeleitet, heisse es in Nürnberg. Derzeit sei die Staatsanwaltschaft noch damit beschäftigt, die entsprechenden Papiere aus dem Arabischen zu übersetzen. Konkrete Beschuldigte gebe es zu diesem Zeitpunkt nicht. Weitere Details habe die Behörde aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht nennen wollen.
(AWP/mc/hfu)