Datendiebstahl: Milliardengeschäft mit der Angst

Die Überwachung von Kreditanfragen, für die private Verbraucher zwischen drei und 16 Dollar monatlich zahlen, spült den Finanzdienstleistern wie Equifax, Experian oder TransUnion nach Analystenmeinung allein in den USA dieses Jahr rund 900 Mio. Dollar in die Kassen. Der Bereich kann mit jährlichen Wachstumsraten von 20 Prozent aufwarten.


12 Mio. Amerikaner zählen auf Überwachungsdienste
Laut den Marktbeobachtern von Javelin Strategy and Research zählen derzeit mehr als zwölf Mio. Amerikaner auf die Überwachungsdienste. Der Service soll die Verbraucher alarmieren, wenn Geldgeber ihre Kreditdaten anfordern. Das gilt als Anzeichen dafür, dass im Namen des entsprechenden Kunden eine Kreditanfrage gestellt wurde und soll einen möglichen Datenmissbrauch aufdecken. «Unsere Produkte sollen den Kunden eine Art Vorwarnsystem bieten, durch dass sie den Schaden begrenzen können und auf das Problem aufmerksam gemacht werden», zitiert die NYT den TransUnion-Manager John Danaher.


Wachsende Kritik
In den USA regt sich Kritik an den Überwachungsservices. So sei es einer Privatperson etwa möglich, einmal jährlich kostenlos eine Abfrage bei den drei grossen Kreditbüros zu starten. Zudem seien die Kosten eines Betrugs im Normalfall von den Kreditkartenanbietern, den Banken oder Händlern abgedeckt. Darüber hinaus sei es in bestimmten Fällen möglich, die Überwachung auszutricksen und dem Monitoring-System vorzuspielen, es habe keine Kreditanfrage stattgefunden, so die NYT.


Rechtsanwälte sprechen sich seit langem für weitere Sicherheitsmassnahmen aus, um Identitätsdiebstähle zu bekämpfen. So soll es den Verbrauchern etwa möglich gemacht werden, den Zugang zu ihren Kreditdaten einzufrieren, wenn sie glauben, Opfer eines Datenmissbrauchs geworden zu sein. Eine solche Regelung ist mittlerweile in 26 US-Staaten zugelassen. Laut Experian haben aber bisher lediglich 30.000 Konsumenten von diesem Recht Gebrauch gemacht. (pte/mc/pg)

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