Scania: Betriebsrat weiterhin gegen MAN-Offerte – Kritik an Jobgarantien
Kritisch sieht Wallin nach wie vor Arbeitsplatzgarantien für Münchner MAN-Mitarbeiter. Bei einem Zusammenschluss mit Scania könnten diese dazu führen, dass ein eventueller Stellenabbau überwiegend schwedische Standorte treffe.
Grundsätzlich offen für enge Zusammenarbeit
Erst vor kurzem hatten sich Arbeitnehmervertreter von Scania, MAN und Volkswagen als grösster Aktionär der beiden Lastwagenhersteller grundsätzlich offen für eine enge Zusammenarbeit von MAN und Scania gezeigt. Die gemeinsame Erklärung der Betriebsräte hatte allerdings keine Details über die bevorzugte Form einer Kooperation enthalten. Nach Angaben von MAN-Konzernbetriebsratschef Lothar Pohlmann hatte Wallin bei dem Treffen deutlich gemacht, dass er grundsätzlich «kein Problem» mit einem Zusammengehen der beiden Unternehmen habe, sofern die Rahmenbedingungen stimmten.
Kritik an Arbeitsplatzgarantien geäussert
Im Gespräch mit der «SZ» äusserte Wallin generelle Kritik an Arbeitsplatzgarantien, die bei Scania unüblich sind. «Solche Vereinbarungen versperren dem Unternehmen seine Flexibilität», erklärte der Scania-Betriebsratschef. Bei dem schwedischen Unternehmen gebe es stattdessen eine Vereinbarung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber, wonach das Unternehmen bis zu 20 Prozent seiner Mitarbeiter mit Zeitverträgen anstellen darf, hiess es. Diese Vereinbarung habe der Betriebsrat vor einigen Jahren gegen heftige Kritik des schwedischen Gewerkschafts-Dachverbandes durchgesetzt. Im Gegenzug habe Scania fest angestellten Mitarbeitern eine Kündigungsfrist gewährt, die doppelt so lang sei, wie gesetzlich vorgeschrieben. (awp/mc/ab)