Alcatel-Lucent gibt Sparten an Thales ab
Hierfür soll der Konzern von Thales 710 Millionen Euro in bar und 25 Millionen neue Thales-Aktien erhalten, teilte Alcatel-Lucent am Montag in Paris mit. Dadurch werde sich der Anteil von Alcatel-Lucent an Thales von derzeit 9,46 auf 20,95 Prozent erhöhen.
Bisherige Vereinbarung soll ersetzt werden
Mit der französischen Regierung als grösstem Einzelaktionär bei Thales werde Alcatel-Lucent sein Vorgehen als Aktionär in einer neuen Vereinbarung abstimmen. Durch die geplanten neuen Aktien für Alcatel-Lucent sinkt der Staatsanteil an Thales von bisher 31,26 auf 27,79 Prozent. Die bisherige Vereinbarung zwischen Alcatel und dem französischen Staat aus dem Jahr 1998 solle durch eine neue ersetzt werden.
Entschädigungszahlungen beim Fall des Scheiterns
Für den Fall des Scheiterns der Allianz stehen Alcatel-Lucent einem Pressebericht zufolge Entschädigungszahlungen von Thales in Höhen von mehreren zehn Millionen Euro zu. Dies sei in der am Freitag unterzeichneten Vereinbarung geregelt worden, berichtet die französische Tageszeitung «Les Echos» (Montagausgabe) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Hintergrund ist die noch ausstehende wettbewerbsrechtliche Zustimmung der EU-Kommission.
Zusammenführung der Satellitenaktivitäten wird geprüft
Während die Brüsseler Behörde der Übertragung der Logistik- und Rüstungstechnikaktivitäten bereits am 7. November zugestimmt hat, wird die Zusammenführung der Satellitenaktivitäten noch geprüft. Die Vereinbarung zwischen Alcatel und Thales sieht nun eine Frist bis April 2007 vor, in der Thales die EU-Wettbewerbshüter überzeugen soll.
Alcatel-Lucent seit Freitag
Alcatel-Lucent war erst am Freitag aus der Fusion des französischen Alcatel-Konzerns mit dem US-Wettbewerber Lucent-Technologies hervorgegangen und hatte seinen Namen entsprechend geändet. (awp/mc/ab)