CH-Bauhauptgewerbe: Im dritten Quartal legte nur noch der Wirtschaftsbau richtig zu
Die gesamten Umsätze im Bauhauptgewerbe nahmen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,6% oder 80 Mio CHF zu, wie der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Dienstagabend mitteilte. Dafür war im Gegensatz zum zweiten Quartal 2006 allein der Hochbau (+5,3%) verantwortlich. Der Tiefbau ging um 2,4% zurück. Auf die neun Monate des Jahres gesehen resultierte ein Wachstum der Bauausgaben um rund 4%, 3% im Hoch- und 6% im Tiefbau.
Wirtschaftsbauten um 14 Prozent gewachsen
Wachstumsbestimmend wirkten die Ausgaben für Wirtschaftsbauten. Sie wuchsen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14%. Allerdings sei der Wirtschaftsbau äusserst volatil. Die Auftragseingänge und der Arbeitsvorrat per Ende September lassen mit je 30% Plus gemäss SBV mit weiterer Dynamik rechnen. Das Phänomen dürfe nicht überbewertet werden, da sich die Umsätze im Vergleich zum Wohnungsbau auf einem bescheidenen Niveau bewegen, schreibt der Verband. Insgesamt machen sie 15% der Bautätigkeit aus.
Geringe Zunahme des Arbeitsvorrats im Wohnungsbau
Die nominellen Umsätze im Wohnungsbau nahmen von Juni bis September um 3,2% zu. Die geringe Zunahme des Arbeitsvorrats im Wohnungsbau (+1,4%) deutet gemäss SBV darauf hin, dass in diesem Gebiet der Zenit erreicht ist. Die mit Minus 3,4% zum zweiten Mal hintereinander rückläufigen Auftragseingänge bestätigen das weiter.
Stagnation auf dem Niveau von 2005 und 2006 erwartet
Darum rechnet der Baumeisterverband 2007 mit einer Stagnation auf dem Niveau von 2005 und 2006. Die gesamten Arbeitseingänge bis im dritten Quartal 2006 seien noch um 3% gewachsen. Die vereinbarten Neuaufträge 2006 lägen praktisch gleich wie im Vorjahr. Damit sei im Tiefbau mit Rückgängen zu rechnen. Dieser befinde sich wegen der Neat aber ohnehin auf einem historischen Hoch.
Preisentwicklung
Die Preisentwicklung ist nach Einschätzung des SBV von der Auslastung der Unternehmen abhängig: Im Hochbau dürfte sie eher besser ausfallen, im Tiefbau sei mit Preisdruck zu rechnen.
Abnahme der Beschäftigten
Die Zahl der Beschäftigten im Sektor nahm per Ende September um 3% auf 81’400 Personen ab. In vielen Betrieben gab es gemäss SBV Personalengpässe. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe in der jüngsten Arbeitslosenstatistik leicht. Der SBV ortet den Grund dafür im immer höheren Anteil von Temporärbeschäftigten, die in der Branchenstatistik nicht auftauchen. Insbesondere qualifiziertes Baustellenpersonal – Poliere und Vorarbeiter – sei rar und das Arbeitskräfteangebot entspreche nicht der Nachfrage der Baumeister. (awp/mc/gh)