Infineon überraschend erneut mit Quartalsfehlbetrag

Der Fehlbetrag weitete sich im Quartalsvergleich von 23 auf 36 Millionen Euro aus, wie Infineon am Donnerstag in München mitteilte. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten einen Überschuss von 43,9 Millionen Euro erwartet. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 39 Prozent auf 30 Millionen Euro. Experten hatten dagegen eine Verdopplung auf 103 Millionen Euro angenommen. Der Umsatz wuchs um 16 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich 2,11 Milliarden Euro prognostiziert.


Sonderaufwendungen von 164 Mio Euro
Im vierten Quartal 2005/06 fielen laut Infineon Sonderaufwendungen von 164 Millionen Euro an. Diese seien vor allem im Zusammenhang mit der Ausgliederung und dem Börsengang der Speichersparte Qimonda sowie Belastungen infolge der Insolvenz der deutschen Niederlassung von BenQ Mobile entstanden. Ende Oktober hatte Infineon mitgeteilt, wegen der Pleite der ehemaligen Siemens-Handysparte Belastungen von rund 80 Millionen Euro zu erwarten. Analysten hatte diese Höhe enttäuscht.


Betriebsverlust mehr als verdreifacht
Werden die Ergebnisse der profitablen Qimonda aus den Quartalszahlen herausgerechnet, dann hat Infineon seinen Betriebsverlust gegenüber dem Vorquartal mehr als verdreifacht: Er stieg von 51 auf 174 Millionen Euro. Ohne Qimonda setzte der Halbleiter-Hersteller mit 1,058 Milliarden Euro lediglich sechs Prozent mehr um als im Vorquartal. Qimonda, an der Infineon nach jüngsten Angaben noch mit knapp 86 Prozent beteiligt ist, hatte bereits am Dienstagabend unerwartet starke Quartalszuwächse gemeldet.


In den roten Zahlen verharrt
Im Gesamtjahr 2005/06 verharrte Infineon sowohl unter dem Strich als auch vor Steuern und Zinsen in den roten Zahlen, verringerte jedoch seine Verluste. Der Fehlbetrag schrumpfte um 14 Prozent auf 268 Millionen Euro. Der Betriebsverlust nahm von 183 auf 15 Millionen Euro ab. Der Konzernumsatz stieg um 17 Prozent auf 7,929 Milliarden Euro. Ohne Qimonda wuchs der Umsatz um lediglich 5 Prozent, während sich der Betriebsverlust im abgelaufenen Geschäftsjahr um 26 Prozent auf 217 Millionen Euro verringerte. (awp/mc/ab)

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