MAN und Scania brechen Fusionsgespräche vorerst ab
Die Gespräche von MAN, Scania und Investor INVE-B.SSE, dem Grossaktionär von Scania, sind im Sande verlaufen, wie es im Umfeld des schwedischen Konzerns heisst. Sowohl das Management von Scania als auch Investor lehnten die Pläne des Münchner Unternehmens ab. Die Vorstellungen beider Seiten lägen weit auseinander. Sprecher von MAN und von Scania-Grossaktionärs VW
«Feindliches Vorhaben»
Scania-Chef Leif Östling hatte das Vorhaben von Håkan Samuelsson, dem schwedischen Vorstandsvorsitzenden von MAN und früheren Scania- Vorstand, von Anfang an als feindlich bezeichnet. Die Schweden werfen Samuelsson vor, nur die Interessen von MAN im Blick behalten zu haben. Am Dienstag haben zudem die im Scania-Konzern vertretenen Gewerkschaften Widerstand gegen MAN bekundet.
Angebot von 475 Kronen je Aktie
Ein Sprecher von MAN lehnte einen Kommentar zu den Informationen des Blattes ab, da es eine offizielle Erklärung aus Schweden nicht gebe. «Wir bemühen uns weiterhin um die Zustimmung von Scania und der Aktionäre», sagte er. MAN halte am Zeitplan fest und werde aller Voraussicht nach in dieser Woche Unterlagen für ein Angebot an die Aktionäre von Scania vorlegen. Die Frist für das Angebot von 475 Kronen je Aktie soll bis Mitte Dezember dauern. Insgesamt wird Scania mit umgerechnet rund 10,3 Milliarden Euro bewertet.
Nächste Schritte hängen von Volkswagen ab
Die nächsten Schritte im Übernahmekampf von MAN und Scania hängen auch von Volkswagen ab. Der grösste Aktionär beider Unternehmen will an diesem Freitag in einer Aufsichtsratssitzung über das weitere Vorgehen entscheiden. (awp/mc/gh)