Die Monaco AG
von Tanja Hess
Monaco hat viel mehr zu bieten als nur die Formel 1 und eine Reihung von Superlativen, wenn es um die Jachten im Hafen geht. Die Boulevard-Medien berichten täglich über Glanz und Reichtum. Doch was steckt dahinter? Wie ist es dazu gekommen?
Zwei Quadratkilometer der Verheissung
Banken stehen neben Gourmettempeln, in den Auslagen der Juweliere funkeln die Edelsteine ebenso wie der hochpolierte Lack der Stretchlimousinen. Das flattern der Segel krönen die Macht des Fürstentums noch zusammengerollt und verstaut im Hafen.
«Es ist kaum zu glauben, dass Monaco zweimal in Münchens Englischen Garten oder dreimal in den Wiener Prater passen würde.»
In Monaco ticken die Uhren anders
Das Amt für Statistik zählt gerade mal 32 000 Einwohner. Dies sind über den Daumen gleich viele Einwohner wie Winterthur oder das Fürstentum Liechtensteines haben; aber in Monaco verteilen sich die Einwohner auf der Fläche von 2 Quadratkilometern, dies entspricht einer Fläche von knapp zwei durchschnittlichen Schweizer Bauernhöfen.&
Der Glanz der Promis, Glamour und Luxus sind in diesem Land heimisch. Doch dies war nicht immer so. Die Erfolgsgeschichte begann im 13. Jahrhundert mit einem Meuchelmord.
Von der komplexen Politik die auch schon mal kompliziert sein kann
Taktische Diplomatie und politische Ränkelspiele werden ergänzt durch eine geschickte Heiratspolitik und tragen so im Zusammenspiel zu einem vergleichslosen Aufstieg bei. Das Vermögen der Grimaldis wird auf knapp 2 Milliarden Euro geschätzt.
Der Autor Thomas Veszelits betrachtet die Entwicklung des Fürstentums unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und erzählt die Geschichte der Grimaldis als spannende »Unternehmensgeschichte«. Er beschreibt das unternehmerische Modell, das Monaco zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Staat werden liess und zeigt, wie Monaco zum Disneyland für Millionäre wurde. Er erklärt, worauf Macht und Faszination der Grimaldis beruhen, woher ihr Geld stammt und deckt auf, wer auf welche Weise in die fürstlichen Geschäfte involviert ist.
«Wer sich Sorgen macht, dass die Welt durch Überbevölkerung verarmt, der soll nur nach Monaco blicken. Hier leben die reichsten Menschen an dem am dichtesten besiedelten Ort des Globus. Die Zukunft gehört den kleinen Staaten.» Rainier III.
Auch die Schattenseiten Der Autor Nachwort: Die Inthronisationsrede von Fürst Albert II.
Ein grosser Wermutstropfen in der Erfolgsgeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus trübt den Blick in die Geschichte des Landes. Der Autor zeigt nicht nur den guten Businessplan des Landes, er verweist auch auf die Schattenseiten. Ein Blick auf die neuesten Entwicklungen unter Albert II runden das Buch ab.
Thomas Veszelits, Jahrgang 1947, ist Absolvent der Hochschule für Film und Fernsehen und lebt als Autor und freier Journalist in München. Er arbeitete für die Münchner Abendzeitung und schrieb für Bunte, Welt am Sonntag, Quick, Playboy und GQ. Als Chefredakteur leitete er Tagesblätter in Budapest und Prag.
Inhaltsverzeichnis
1. Auf den Spuren von Monacos Erfolgsgeheimnis
2. Das Erbe der Condottieri
3. Die Glücksritter
4. Der Casinostaat
5. Der Tanz auf dem Vulkan
6. Monaco und die Nazis
7. Der Club der Milliardäre
8. Vom Operettenstaat zur Wirtschaftsmacht
9. Der Fürst als Manager
10. Die moderne Casinogesellschaft
11. Die Zukunft des Steuerparadieses
12. Ein fürstlicher Industriestandort
Zeittafel
In eigener Sache: Monaco und ich
Stammbaum der Grimaldis
Campus Verlag
Die Monaco AG
Wie sich die Grimaldis ihr Fürstentum vergolden
SFR 43,70
ISBN 3-593-37956-2