Merck bestätigt nach Ergebnisrückgang Gewinnprognose – Umsatzausblick gesenkt
Für 2006 rechnet der Konzern weiterhin mit einem zweistelligen Plus beim operativen Ergebnis, teilte die im MDAX notierte Merck KGaA am Dienstag in Darmstadt mit. Der Umsatz soll nun um knapp 10 Prozent nach zuvor knapp über 10 Prozent zulegen. Im dritten Quartal sank das operative Ergebnis von 290,6 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 262,3 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 259 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz stieg auf 1,536 Milliarden Euro nach 1,472 Milliarden Euro im Vorjahr. Befragte Analysten hatten beim Umsatz mit einem Anstieg auf durchschnittlich 1,56 Milliarden Euro gerechnet. Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich wegen Sondermassnahmen um 20 Prozent auf 148 Millionen Euro, teilte Merck weiter mit. Unter dem Strich sank der Gewinn auf 144,3 Millionen Euro (VJ: 181,5). Analysten hatten durchschnittlich 174 Millionen Euro erwartet. Im dritten Quartal wurden wegen Abschreibungen im Pigmentgeschäft sowie dem Umbau des britischen Generika-Geschäfts ausserordentliche Belastungen in Höhe von 47,5 Millionen Euro verbucht. Auch für das vierte Quartal kündigte Merck KGaA Sonderkosten an.
«Akzeptable Ergebnisse erzielt»
«Im dritten Quartal haben wir akzeptable Ergebnisse erzielt, wenn man berücksichtigt, dass im Vorjahreszeitraum 70 Millionen Euro Einmalzahlungen enthalten waren. Wir erwarten weiterhin eine deutlich zweistellige Wachstumsrate für das operative Ergebnis 2006», sagte Michael Römer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA. «Unser solider Geschäftsverlauf kombiniert mit der im September angekündigten Akquisition von Serono wird es Merck ermöglichen, im globalen Pharmawettbewerb erfolgreich zu bestehen.»
Gesteigerte Umsätze
Merck steigerte den Umsatz mit dem Krebsmittel Erbitux im dritten Quartal um 46 Prozent auf 87 Millionen Euro und landete damit fast eine Punktlandung, da Analysten einen Anstieg auf 88 Millionen Euro vorausgesagt hatten. Merck vermarktet Erbitux weltweit in 52 Ländern. In der grösseren Pharmasparte überschritten die Darmstädter zum dritten Mal die Umsatzschwelle von 1 Milliarden Euro und erreichten im dritten Quartal 1,031 Milliarden Euro – ein Plus von 7,3 Prozent. In dem Generika-Geschäft verbesserte sich der Umsatz um 6,4 Prozent auf 456 Millionen Euro und das operative Ergebnis um 7,1 Prozent auf 75 Millionen Euro.
Unternehmensbereich Chemie
Der Umsatz des Unternehmensbereichs Chemie stieg im dritten Quartal leicht auf 496 Millionen Euro an, während das operative Ergebnis um 12 Prozent auf 137 Millionen Euro zunahm. Die Sparte Liquid Crystals habe zwischen Juli und September einen Umsatzanstieg von 4,4 Prozent (organisch 7,7) auf 207 Millionen Euro erzielt. Hier hatten Branchenexperten ein Umsatzplus auf 212 Millionen Euro vorausgesagt. Den Aufbau hoher Vorratsbestände in der Branche für Flüssigkristallbildschirme, der im zweiten Quartal begann und bis zum Anfang des dritten Quartals anhielt, scheint die Branche wohl in den Griff bekommen zu haben, hiess es in der Pressemitteilung. Bei einem Plus des operativen Ergebnisses um 13 Prozent auf 104 Millionen Euro, verbesserte sich die Umsatzrendite von 46,4 Prozent auf 50,3 Prozent. (awp/mc/gh)