Aktienfokus: Micronas nach Gewinnwarnung für Gesamtjahr stark unter Druck
Micronas fallen bis um 09.30 Uhr um 1,90 CHF oder 6,7% auf 26,30 CHF zurück, das Tagestief lag gar bereits bei 25,75 CHF. Gehandelt sind rund 234`000 Titel bei einem täglichen Handelsvolumen von 217`000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert 0,34% tiefer bei 6`704 Punkten.
Konsens klar übertroffen
Micronas hat mit dem Umsatz, dem operativen sowie dem Reingewinn im dritten Quartal den AWP-Konsens klar übertroffen. Allerdings lag der Bestellungseingang mit 173 Mio CHF deutlich hinter den prognostizierten 223 Mio CHF zurück.
Pessimistischer Ausblick auf Gesamtjahr
Entsprechend pessimistisch zeigte sich Micronas denn auch im Ausblick auf das Gesamtjahr. Nachdem mit den Halbjahreszahlen bereits das Umsatzwachstumsziel von 10% gestrichen wurde, geht Micronas neu von einem Umsatzrückgang von 5% gegenüber dem Vorjahr aus. Ausserdem ist im vierten Quartal ein Reinverlust zwischen 15 und 20 Mio CHF zu erwarten. Da der Gewinn nach neun Monaten lediglich bei 0,8 Mio CHF lag, ist der Quartalsverlust mit dem Jahresverlust praktisch identisch.
Umsatz- und Gewinnwarnung als Spielverderber
Die Umsatz- und Gewinnwarnung dürfte sich für Micronas als Spielverderber erweisen, hiess es in Marktkreisen, auch wenn sich die Zahlen zum dritten Quartal sehen liessen. Der Auftragseingang im dritten Quartal spreche Bände.
Märkte einmal mehr enttäuscht
«Wie viele Gewinnwarnungen braucht es noch?», schreibt die Citigroup in einem Kommentar. Micronas habe die Märkte einmal mehr enttäuscht. Und die Bank Vontobel kündet als Reaktion auf die Zahlen eine Reduktion der Umsatz-Schätzungen für das Gesamtjahr um 7 bis 9% an und prognostiziert nach ersten provisorischen Berechnungen einen Verlust auf Stufe EBIT von rund 20 Mio CHF sowie einen Reinverlust von 15 bis 20 Mio CHF.
«Sell»
Die Citigroup stuft Micronas mit «Sell» und einem Kursziel von 16,70 CHF ein. Die Zürcher Kantonalbank hat den Titel nach den Zahlen auf «Untergewichten» zurückgenommen. Die Zahlen seien nur auf den ersten Blick besser als erwartet, hiess es zur Begründung. Der Auftragseingang im dritten Quartal sowie der Ausblick seien klar enttäuschend. (awp/mc/gh)