HP-Chef Hurd nimmt an Kongressanhörung teil – Starke Kursverluste
Hurd wusste laut US- Medienberichten angeblich mehr von den Bespitzelungsaktionen gegen Verwaltungsratsmitglieder und Journalisten als bisher bekannt war. Mit den Ermittlungen wollte Hewlett-Packard herausfinden, welches Verwaltungsratsmitglied firmeninterne Informationen an die Presse weitergegeben hatte.
Anhörung für Donnerstag angesetzt
Die Anhörung des Unterausschusses für Überwachung und Untersuchungen des Energie- und Handelsausschusses des Repräsentantenhauses ist für kommenden Donnerstag angesetzt. Zuvor hatte bereits die Verwaltungsratsvorsitzende Patricia Dunn, die in erster Linie in der Kritik steht, ihre Teilnahme zugesagt. Es laufen auch Untersuchungen des Generalstaatsanwalts von Kalifornien und der amerikanischen Wertpapier- und Börsenbehörde SEC, die Unterlagen von Hewlett-Packard angefordert hat.
HP-Aktie auf 34,87 Dollar abgesackt
Das Angebot zur Teilnahme Hurds an der Anhörung gab das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt. Zuvor waren die Hewlett-Packard-Aktien um 5,2 Prozent auf 34,87 Dollar abgesackt. Der Vorsitzende des Ausschusses, Joe Bart on, hatte zuvor gesagt, dass Hurd zu der Anhörung eingeladen werden könnte.
Bespitzelung uferte aus
Die Bespitzelung uferte aus, als von der Gesellschaft angeheuerte Privatermittler fälschlich vorgaben, Verwaltungsratsmitglieder oder Journalisten zu sein, um sich deren Telefonunterlagen zu beschaffen.
HP-Aktien vor Skandal auf Jahreshoch
Die Hewlett-Packard-Aktien waren bis zum Bekanntwerden des Skandals innerhalb von elf Monaten um 46 Prozent auf ein Zwölfmonatshoch von 37,25 Dollar gestiegen. Hurd hatte Hewlett- Packard nach seinem Amtsantritt vor knapp eineinhalb Jahren auf Vordermann gebracht und die Gewinne und Umsätze deutlich erhöht. Dadurch war der Aktienkurs in die Höhe geschossen.
Dunn tritt Anfang 2007 zurück
Bisher hatte sich der Skandal auf die Verwaltungsratsvorsitzende Dunn konzentriert, die die Untersuchungen angeordnet hatte. Hewlett- Packard hatte kürzlich angesichts der immer härteren Kritik angekündigt, dass Dunn Anfang 2007 als Verwaltungsratsvorsitzende zurücktreten werde. Konzernchef Hurd soll diese Position in Personalunion mitübernehmen. Dunn soll aber Mitglied des Aufsichtsgremiums bleiben. Die Berichte, denen zufolge Hurd mehr von den Untersuchungen wusste als bisher bekannt, haben die Wall Street stark verunsichert. (awp/mc/ar)