Swissfirst: Walter Knabenhans wird VR-Präsident

Knabenhans trete seinen Posten per sofort an, teilte die in die öffentliche Kritik geratene Bank am Donnerstag mit. Der frühere Konzernchef der renommierten Privatbank Julius Bär soll das Ruder übernehmen bei der Neuausrichtung der Swissfirst. Zur Diskussion steht auch der Verkauf der Bank oder einzelner Unternehmensteile.


Die Neuausrichtung war nötig geworden, nachdem die Vermögensverwalterin wegen dem Vorgehen bei der Fusion mit der Bank Bellevue ins schiefe Licht geraten war. Im Raum stehen Vorwürfe unter anderem wegen Bestechung und Insiderhandels. Die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt.


Bisang, Graf und Schlatter bleiben
Knabenhans übernimmt das Verwaltungsratspräsidium von Martin Bisang, der die Leitung der Bankengruppe nach dem Abgang von Thomas Matter Ende August angetreten hatte. Bisang und die weiteren bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Hansjörg Graf und Daniel Schlatter bleiben im Gremium. Knabenhans soll den Aktionären an der nächsten Generalversammlung noch formell zur Zuwahl vorgeschlagen werden.


Zuversicht bei Knabenhans
Er sei «zuversichtlich, dass wir die schwierige Phase, in der sich die Gruppe zurzeit befindet, mit zukunftssichernden Lösungen rasch überwinden werden», wird Knabenhans in der Mitteilung zitiert. Die Marktstellung der einzelnen Geschäftsfelder der Swissfirst-Gruppe sei nach wie vor hervorragend.


Ausgewiesenen Kenner engagiert
«Es war uns wichtig, in diesem für die Zukunft unserer Gruppe entscheidenden Prozess der strategischen Weichenstellung einen erfahrenen Bankier verpflichten zu können, der unabhängig ist, und der sein Know-how auf lange Sicht einbringen kann», erklärte Bisang. Mit Knabenhaus sei es gelungen, einen ausgewiesenen Kenner der internationalen Finanzmarktszene zu gewinnen.


Weitere vertrauensbildende Massnahme
Die Zuwahl von Knabenhans ist ein weiterer Versuch der Vertrauensbildung der Bankengruppe. Erster personeller Befreiungsschlag war der Rücktritt von Swissfirst-Chef Matter Ende August. Matter war zunehmend ins Schussfeld der öffentlichen Kritik geraten. Zudem wurden rechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet. (awp/mc/pg)

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