IWH erhöht Wachstumprognose für 2006 – Weniger Schwung 2007
Für das laufende Jahr sei nun ein Wirtschaftswachstum von 2,0 Prozent zu erwarten, teilte das Institut am Dienstag in Halle mit. Dies bedeute aber kein neues Konjunkturbild. Die Erhöhung sei vor allem eine rechnerische Folge der überarbeiteten Ergebnisse für das vergangene Winterquartal durch das Statistische Bundesamt.
2007: Ursprüngliche Prognose gesenkt
Im kommenden Jahr werde die restriktive Finanzpolitik zu Einschnitten beim privaten Konsum führen. Die deutsche Wirtschaft werde deutlich an Schwung verlieren und im Jahresdurchschnitt nur noch um 0,8 Prozent wachsen. Damit senkten die Forscher ihre ursprüngliche Prognose von 1,2 Prozent. Die deutsche Binnenkonjunktur komme unter anderem auf Grund von Vorzieheffekten wegen der Mehrwertsteuererhöhung nur im laufenden Jahr in Schwung, heisst es in der Studie zur Begründung.
«Kräftiger Rückschlag» in Folge der Steuererhöhungen
Im Gefolge der Steuererhöhungen sei in den ersten Monaten 2007 mit einem «kräftigen Rückschlag» zu rechnen. Vor diesem Hintergrund rechnen die Forscher mit einem bereinigten Rückgang des Bruttoinl andsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2007 zum Vorquartal um 0,2 Prozent. Ab dem zweiten Quartal sei allerdings von einer allmählichen Belebung auszugehen. Die Nachfrage dürfte im zweiten Halbjahr konjunkturell bedingt wieder etwas zulegen.
Globales Umfeld schwächt sich ab
Das globale Umfeld schwäche sich derzeit insgesamt ab. Die deutliche Abkühlung der Konjunktur in den USA werde auch die Weltkonjunktur «spürbar dämpfen». Das Ende der expansiven Geldpolitik, das Abflauen des Immobilienbooms und die hohen Energie- und Rohstoffpreise dürften auch für viele andere Industrieländer eine Rolle spielen. Der Zinserhöhungszyklus in den USA wurde den Forschern zufolge mit dem Stillhalten Anfang August wohl beendet. Die gesamtwirtschaftliche Dynamik in den USA dürfte zum Ende dieses Jahres weiter nachlassen. (awp/mc/ar)