UniCredit an Übernahmen interessiert – Derzeit keine Gespräche
«Warum nicht», sagte er am Donnerstag in Frankfurt bei einem Interview mit dem TV-Sender «Bloomberg» am Rande der «Handelsblatt»-Tagung «Banken im Umbruch». «Derzeit gibt es aber keine Verhandlungen.» Der Fokus liege auf organischem Wachstum, er sei aber weiterhin an Übernahmen interessiert. Entscheidend für eine Fusion oder eine Übernahme sei der Mehrwert für die Kunden und Aktionäre. Er erwarte, dass es künftig mehr grenzüberschreitende Fusionen geben werde, sagte Profumo.
Interesse an der Bankgesellschaft Berlin
Die UniCredit hatte im vergangenen Jahr die HypoVereinsbank übernommen. Mit der bisher grössten paneuropäischen Bankenfusion wurde die italienische Bank zu einer der grössten Banken Europas. Zuletzt hatte die italienische Bank in Deutschland Interesse an der Bankgesellschaft Berlin-Tochter Berliner Bank angemeldet. Profumo stieg jedoch vorzeitig aus dem Bieterrennen aus, da er den Preis als zu hoch einstufte. Die Berliner Bank ging dann für 680 Millionen Euro an die Deutsche Bank. Zuletzt bekundete die UniCredit Interesse an der im kommenden Jahr zum Verkauf stehenden Bankgesellschaft Berlin. Auf die Frage, ob für ihn eine Übernahme der Postbank in Frage komme, sagte der UniCredit-Chef: «Sofern ich weiss, steht die Postbank derzeit nicht zum Verkauf. Und ich habe normalerweise mehr Interesse an Dingen, die zum Verkauf stehen.» In den letzten Wochen hatte es des öfteren Spekulationen gegeben, die Post wolle ihren Postbank-Anteil verkaufen. Als Haupt-Interessent wurde in dem Zusammenhang die Deutsche Bank genannt, aber auch der Name UniCredit fiel bereits.
Eigenkapitalrendite der HVB bis 2008 auf 17 Prozent
Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hatte zuvor auf der «Handelsblatt»-Tagung ein Interesse an der Postbank bereits dementiert. Der Fokus liege derzeit auf organischem Wachstum. Deutschland habe erste Priorität. Profumo bestätigte zudem das Ziel, die Eigenkapitalrendite der HVB bis 2008 auf 17 Prozent steigern zu wollen – und damit zum vergleichsweisen Vorjahreswert in etwa verdreifachen. Im ersten Halbjahr lag die HVB über dieser Zielmarke. Dies war jedoch zum Teil auf das extrem günstige Kapitalmarktumfeld zurückzuführen, durch das Handelsergebnis deutlich zulegen konnte. Die Erträge sollen zwischen 2005 und 2008 durchschnittlich um acht Prozent zulegen und die Kosten nur um jeweils um rund ein Prozent steigen.
(awp/mc/hfu)