Aussenhandel – Exportboom bringt Rekord-Überschuss im Juli

Die Exporte beschleunigten ihr bereits hohes Wachstumstempo im Juli 2006 nochmals, wie die Eidg. Zollverwaltung (EZV) mitteilte. Die Ausfuhren kletterten um 13,7% (real: 14,8%) auf 14,6 Mrd CHF. Die Ausfuhren seit Anfang Jahr liegen um 12,4% über dem entsprechenden Vorjahreswert.


Einfuhrwachstum leicht abgeschwächt
Die Importe wuchsen im Juli nominal um 7,8% auf 13,2 Mrd CHF. Teuerungsbereinigt beträgt die Zunahme 3,6%. Seit Anfang Jahr haben die Einfuhren damit um nominal 11,% zugenommen. Das Einfuhrwachstum schwächte sich damit aber leicht ab, wie es in der Mitteilung weiter heisst.


Handelsbilanz-Überschuss mehr als verdoppelt
Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von mit 1,4 Mrd CHF aus, der damit mehr als doppelt so hoch ausfiel als vor Jahresfrist. Seit Anfang Jahr kumulierte sich ein Überschuss von 6,1 Mrd CHF (+22,6%). Dies obwohl sich das Bilanzdefizit bei den Energieträgern innert Jahresfrist um 2 Mrd CHF vergrössert hat.


Chemische Industrie profitiert am kräftigsten
Nahezu alle gewichtigen Branchen vermochten ihre Exporte im Juli zu steigern. Absatzrückgänge mussten die Textil- sowie die Papier- und Grafische Industrie hinnehmen. Mit einem Exportwachstum von rund einem Fünftel profitierte die Chemische Industrie am kräftigsten. Ebenfalls stark gestiegen sind die Exporte der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (+17,3%) und die Uhrenindustrie (15,5%). Bei der Metallindustrie stieg die Aluminiumnachfrage um ein Viertel; allerdings sei der kräftige Anstieg wesentlich preisbedingt, hiess es weiter.


Importe: Energieträger legen am deutlichsten zu
Bei den Importen legten die Energieträger (Erdölpreise) am deutlichsten zu. Um ein Zehntel expandierten die Importe von Investitionsgütern. Während die Konsumgüter um 4,6% zulegten, wuchs die Importzunahme bei den Personenwagen mit 3,3% eher moderat.


12,8 % mehr Exporte in die EU
Mit Ausnahme der Schwellenländer (+7,5%) nahmen die Exporte aus allen Wirtschaftsräumen gemäss EZV zweistellig zu. Die Exporte in die EU kletterten insgesamt um 12,8%. Allein nach Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner, wurde mit 12,8% mehr exportiert. Die Importe aus den Entwicklungs- und den Transformationsländern stiegen kräftig. Jene aus den Industrieländer nahmen hingegen eher verhalten zu. Die Einfuhren aus der EU stiegen um 6,4%. Aufgrund des Erdöls weiteten sich die Importe aus Nigeria um mehr als das Doppelte aus. (awp/mc/pg)

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