Lufthansa hebt Gewinnprognose für 2006 pauschal an

Bislang ging Lufthansa davon aus, «mindestens» 577 Millionen Euro erwirtschaften zu können. Trotz starken Wettbewerbs und hohen Preisdrucks und weiter steigenden Kerosinkosten sei man für den Rest des Jahres optimistisch. Eine konkrete Prognose gab der Konzern allerdings nicht bekannt.


Über den Erwartungen des Marktes
Nach der in diesem Jahr erstmaligen Konsolidierung der Eurowings-Gruppe (inlusive Billigflieger germanwings) sowie SWISS fiel das Ergebnis sowohl für das Halbjahr als auch für das zweite Geschäftsquartal über den Erwartungen des Marktes aus. Dabei machten die Monate April bis Juni das Ergebnis aus dem enttäuschenden ersten Quartal mehr als wett.


Nettogewinn von 183 Mio Euro
Der Betriebsgewinn kletterte im zweiten Quartal auf 372 Millionen Euro (Vorjahr 279 Mio). Die Durchschnittsschätzung der von dpa-AFX befragten Analysten lag bei 333 Millionen Euro. Der Nettogewinn stieg auf 183 Millionen Euro nach 116 Millionen Euro im Vorjahr (Prognose: 179 Mio). Der Umsatz erreichte 5,202 Milliarden Euro nach 4,55 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum (Prognose: 4,76 Mrd). Dies ist vor allem einem starken Zuwachs im Passagierverkehr zu verdanken, bei dem der Umsatz um 15 Prozent höher ausfiel.


Schwierigkeit: Hohe Treibstoffkosten
Wie erwartet machten der Lufthansa auch im ersten Halbjahr dieses Jahres die weiter gestiegenen Treibstoffkosten zu schaffen. Der Aufwand in dem Bereich stieg den Angaben zufolge – verglichen mit dem Vorjahr – um 46,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. «Ohne die erfolgreichen Massnahmen zur Treibstoff-Preissicherung (Hedging) wäre der Aufwand um 89 Millionen Euro höher ausgefallen», teilte Lufthansa mit. Auch die von der Airline zu zahlenden Gebühren und Entgelte legten seit Jahresanfang um 12,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu. Die Personalkosten stiegen 7,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.


Netto-Kreditverschuldung von 101 Mio Euro
Im ersten Halbjahr haben sich zudem erneut Schulden angehäuft. Gegenüber dem Kreditvermögen Ende 2005 in Höhe von 143 Millionen Euro standen zum 30. Juni dieses Jahres eine Netto-Kreditverschuldung von 101 Millionen Euro zu Buche (einschliesslich langfristiger Liquiditätsreserven von 500 Mio.).


Profitabler als im Jahr zuvor
Bereits am Vorabend hatte Lufthansa Eckdaten für das erste Halbjahr bekannt gegeben. Danach wurde ein operativer Gewinn von 297 Millionen Euro erzielt und damit die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die von dpa-AFX befragten Analysten hatten im Schnitt mit 258 Millionen Euro (Vo rjahr: 253 Mio Euro) gerechnet. Netto verdiente Deutschlands grösste Airline 85 Millionen Euro (Prognose: 81 Mio Euro) und war damit wieder deutlich profitabler als im Jahr zuvor, als lediglich 200.000 Euro Gewinn unterm Strich gestanden hatten. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr – getrieben durch höhere Passagierzahlen und Frachtaufkommen – von 8,5 Milliarden Euro auf 9,6 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Analystenschätzung lag bei 9,21 Milliarden Euro. (awp/mc/ar)

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