Aktienfokus: Kaba-Aktie reagiert positiv auf Übernahme der Wah Yuet Group

Analysten loben diese Akquisition unisono als strategisch sinnvoll. Unter anderem werde damit der amerikanische Residential-Markt erschlossen. Dieser Markt scheine allerdings den Zenit erreicht zu haben, wird auch auf ein mögliches Risiko hingewiesen.


Doppelt soviel wie an einem durchschnittlichen Handelstag
Bis um 09.55 Uhr steigen Kaba um 5,0% auf 313,00 CHF, gehandelt sind bislang bereits über 13’000 Titel, das ist etwa doppelt soviel wie an einem durchschnittlichen Handelstag in diesem und dem vergangenen Monat. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert 0,57% fester auf 5’840,64 Punkten.


Lob für die Akquisition
«Wir sind begeistert von der strategischen Logik dieser Akquisition», schreibt Vontobel-Analyst Panagiotis Spiliopoulos. Kaba erhalte dadurch eine Basis im südostasiatischen Raum, erweitere ihr Produktportfolio im preissensitiven Segment und verschaffe sich erst noch den Zugang zum amerikanischen Residential-Markt. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und die Bank Wegelin streichen dieselben Vorteile heraus.


Signifikante strategische Entwicklung
ZKB-Analyst Mark Diethelm sieht zudem noch Kostensynergien, da die Wah Yuet Group in China Fertigungsaufträge von Kaba übernimmt, die bislang extern vergeben wurden. Trotz der erhöhten Verschuldung und der Verwässerung sei die Akquisition vorteilhaft. Allerdings führe die Übernahme auch zu einer volatileren Entwicklung, da sich der Residential-Markt in den USA in einer Abkühlungsphase befinde. Auf das gleiche Risiko weist auch Helvea-Analyst Alessandro Migliorini hin, insgesamt spricht aber auch er von einer signifikanten strategischen Entwicklung für Kaba.


Keine Angaben zum Kaufpreis
Im vergangenen Geschäftsjahr 2005/06 erwirtschaftete die Wah Yuet Group einen Umsatz von 85 Mio CHF und verfügt gemäss Mitteilung über eine «hervorragende» Profitabilität. Zum Kaufpreis werden keine Angaben gemacht. «Qualität dürfte jedoch seinen Preis haben», schätzt Spiliopoulos. Der Analyst betrachtet einen Preis von 120 bis 160 Mio USD als fair. ZKB-Analyst Diethelm schätzt den Kaufpreis auf 1,3x bis 1,5x des Umsatzes. (awp/mc/ar)

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