Fondation Beyeler: Eros – Rodin und Picasso

Der erste Teil «EROS ? Rodin und Picasso» vereinigt rund 20 Plastiken und 50 der legendären Aquarelle von Auguste Rodin mit einem grösseren Ensemble von Werken Pablo Picassos. Die spannungsvolle Begegnung dieser Arbeiten, die das Thema des Erotischen in vielfältiger Weise aufgreifen, ist zugleich eine zwischen dem Morgengrauen der Moderne und ihrer triumphalen Entfaltung. Den beiden epochalen Erneuerern ist dabei gemeinsam, dass das Erotische bei ihnen nicht bloss ein Motiv unter anderen ist, sondern geradezu als Triebfeder ihres Schaffens angesehen werden kann.


Der äusserste Ausdruck des Möglichen
Als Bildhauer begriff Rodin den menschlichen Körper als ein Stück Urmasse, das er in sinnlich-schöpferischer Weise aus der plastischen Masse heraus neu lesbar machte. In seinen gewagten Aquarellen der späteren Jahre strebte er dann vor allem danach, anhand der radikalen Zuspitzung des Erotischen zu einem äussersten Ausdruck der Möglichkeiten seiner Kunst zu gelangen.


Die ewige Faszination
Wohl noch mehr als bei Rodin stand das Erotische bei Picasso im Mittelpunkt des kreativen Prozesses. Als ruhelos liebender Demiurg der Moderne blieb er sich in allen seinen Stilen und Wandlungen treu: In seinen Werken verlieh er nicht nur der jeweils geliebten Frau, sondern darüber hinaus allem Sichtbaren neue, nie gesehene Formungen. Die nach einer Idee von Ernst Beyeler und Anne Baldassari, Direktorin des Musée Picasso, Paris, konzipierte Ausstellung entstand in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Musée Rodin, Paris (Dominique Viéville, Direktor; Hélène Pinet und Christina Buley-Uribe, Kokuratorinnen) und wurde für die Fondation Beyeler von Philippe Büttner und Ulf Küster kuratiert.


Pablo Picasso, die Liebenden, 1904.


In der zweiten Ausstellung vom 8. Oktober 2006 bis zum 18. Februar 2007 wird die Bedeutung des Eros in der Moderne anhand eines Überblicks von Courbet bis heute entfaltet. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem BA-CA Kunstforum Wien organisiert, wo sie vom 1. März bis 22. Juli 2007 zu sehen sein wird. (mb/mc/th)


Zur Ausstellung erscheint ein reichhaltig bebildeter Katalog im Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit mit Beiträgen von Ulf Küster, Hélène Pinet, und Christina Buley-Uribe. Der Band umfasst 168 Seiten mit 117 Abbildungen in Farbe und kostet CHF 49.



Auguste Rodin, Psyche, 1900.

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