Aktienfokus: Roche nach MabThera-Zulassungen in der EU fester

Ausserdem warten die Anleger gespannt auf die heute spät Abends anstehenden Quartalszahlen der US-Tochter Genentech. Bis um 10.05 Uhr steigen Roche um 1,16% oder 2,40 CHF auf 209,60 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) sinkt dagegen um 0,21% auf 7’688,64 Punkte.


Die Europäische Kommission hat für MabThera (Rituximab) einerseits eine Zusatzzulassung in der Behandlung von schwerer rheumatoider Arthritis (RA) ausgestellt. Zudem darf Mabthera ebenfalls in der EU neu als Erhaltungstherapie bei Patienten mit dem Non-Hodgkin Lymphom (NHL) eingesetzt werden. Diese zwei sehr positiven Nachrichten bestätigen einmal mehr die hohen in Roche gesetzten Erwartungen, wie Claudio Werder von der Bank Vontobel schreibt.


Zusätzliche RA-Indikation im Vordergrund
Die Analysten rücken aber vor allem die zusätzliche RA-Indikation in den Vordergrund. Diese Zulassung sei erst für das dritte Quartal 2006 erwartet worden, so Werder weiter. Birgit Kulhoff von Rahn&Bodmer geht aber davon aus, dass dies einen geringen Einfluss auf die Roche-Kurse habe. Der Entscheid der Europäischen Kommission sei erwartet worden. Dagegen sei die NHL-Zulassung für einen sehr limitierten Markt ausgesprochen worden, schreibt Kulhoff.


Die RA-Indikation ist als wichtiger Wachstumstreiber im Umsatzmodel der Bank Vontobel integriert. Claudio Werder erwartet, dass der MabThera-Umsatz im laufenden Jahr um 18% auf 4,95 Mrd CHF ansteigen wird und in den Jahren 2007 bis 2009 jährliche Wachstumsraten zwischen 16 und 18% ausweisen wird. Er belässt seine Schätzungen unverändert, ebenso das «Sector Outperform» Rating mit dem Fair Value von 230 CHF.


Kurszielerhöhung durch die UBS
Weitere Unterstützung bietet die Kurszielerhöhung durch die UBS auf 270 CHF von zuvor 230 CHF. Das Rating bleibt unverändert auf «Buy1». Die Anpassung wurde bereits im Vorfeld der MabThera-Meldungen vorgenommen. UBS-Analyst Richard Purkiss hat seine Umsatzerwartungen bis 2010 um 4% angehoben. Er begründet diesen Schritt mit neuen Wachstumsannahmen für Onkologie-Medikamente, dem Teilerfolg im Gerichtsfall zu CERA in den USA sowie den höheren Prognosen für das Medikament Lucentis.


Warten auf Genentech-Zahlen
Am Abend veröffentlicht Genentech die Zahlen zum zweiten Quartal. Erwartet wird ein Gewinn je Aktie von 47 Cents. Im gleichen  Zeitraum des Vorjahres hatte der Biotech-Pioneer einen Gewinn von 0,30 USD pro Aktie ausgewiesen. Für 2006 stellt Genentech einen Gewinnschub je Aktie vor Sonderposten zwischen 45 und 55% in Aussicht. (awp/mc/pg)

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