SAP-Mitgründer will neue Pharmafirma ins Leben rufen – LION bioscience
Aus der Firma mit zuletzt nur noch fünf Mitarbeitern soll gemeinsam mit der Axaron Bioscience ein neues Pharmaunternehmen entstehen, das Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) – etwa Schlaganfall und Parkinson – entwickelt. Das kündigten Axaron und LION am Donnerstag in Heidelberg an.
LION überprüft das Übernahmeangebot
Bereits am Vorabend hatten Hopp und LION bioscience entsprechende Pflichtmitteilungen veröffentlicht. Der Name der neuen Pharmaspezialisten muss allerdings noch im Herbst von der Hauptversammlung von Lion offiziell beschlossen werden. Die Aktie der LION bioscience kletterte bis Donnerstagnachmittag um 11,67 Prozent auf 2,01 Euro. Am Vorabend hatte Hopp bekannt gegeben, dass er zusammen mit seinem Sohn das Biotech-Unternehmen übernehmen will und 1,82 Euro in bar je LION-Aktie bietet. Am Mittwochabend war die LION-Aktie bei 1,80 Euro aus dem Handel gegangen. LION-bioscience-Chef Peter Willinger hatte der dpa-AFX, er habe Hopps Übernahme-Absicht erst aus dessen Pflichtmitteilung erfahren. LION werde das Übernahmeangebot nun prüfen.
Die Pharmafirma soll mit rund 51 Millionen Euro Kapital ausgestattet werden
An dem Unternehmen sollen BASF und Bayer je 5,1 Prozent halten, die Familie Hopp 20,5 Prozent. Friedrich von Bohlen und Halbach, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender von LION, werde mit 7,6 Prozent beteiligt sein, die LION-Altaktionäre mit 61,7 Prozent, heisst es in der Mitteilung. Die Pharmafirma soll mit rund 51 Millionen Euro Kapital ausgestattet werden, davon stammen 21 Millionen Euro von der Familie Hopp. Die BASF steuert sieben Millionen Euro bei, LION bioscience 23 Millionen.
Spezialisierung auf Erkrankungen des Zentralen Nervensystems
Das neue Unternehmen soll von den beiden Vorständen Alfred Bach (Axaron) und Peter Willinger (LION) geleitet werden. Über den Namen des Pharmaspezialisten wird die Hauptversammlung von LION im Herbst entscheiden. Durch die Börsennotierung der LION-AG werde dem neuen Unternehmen zudem ein Zugang zum Kapitalmarkt ermöglicht, betonte Hopp. Das neue Pharmaunternehmen spezialisiere sich auf Erkrankungen des Zentralen Nervensystems. «Es wird Medikamente entwickeln für schwere Erkrankungen in diesem Bereich, für die es heute noch keine wirksame Behandlung gibt», sagte Hopp. Er bezeichnete das Unternehmen bereits als «ZNS-Pharmaspezialist». Nach den Herz-Kreislauf- Erkrankungen sei dies der zweite grosse Pharmamarkt, hiess es. Das Hauptprodukt der Axaron AG, der Wirkstoff AX 200, für die Schlaganfall-Behandlung soll sich derzeit in der klinischen Phase befinden.
(awp/mc/hfu)