Swissmetal: Unabhängiger Experte wirft Hellweg Inkompetenz vor
In einem Interview mit der Gewerkschaftszeitung «work» vom Freitag erklärte Müller, «es war ökonomisch völlig absurd, 111 Leute zu entlassen, als die Bestellungsbücher auf viele Monate hinaus randvoll waren». Es sei auch falsch gewesen, die Kader zu entlassen, «denn sie stellten die Produktion, die Qualitätssicherung, den Kundenkontakt sicher».
Schlechte Kommunikation, fehlende Belege
Auch der Transfer der Giesserei aus dem Werk «La Boillat» in Reconvilier BE nach Dornach SO sei «Unsinn». «Und die Kommunikation- mir ist so etwas noch nie begegnet», wurde der ehemalige Sanierer der Papierfabrik Biberist zitiert. Auf die Frage, ob die Massenentlassung bei vollen Bestellbüchern nicht belege, dass Hellweg die Demontage der «Boillat» betreibe, sagte Müller, er habe keine Belege dafür finden können. «unangenehm das zu sagen, aber ich denke, der Grund war Inkompetenz», kritisierte Müller die Swissmetal-Führung.
Swissmetal-Führung stimmt Vorschlägen zu, Belegschaft schindet Zeit
Müller hatte empfohlen, möglichst viele der entlassenen 111 Mitarbeiter wieder einzustellen, auch die meisten Kadermitarbeiter zurückzuholen, wieder genügend Rohmaterial nach Reconvilier zu bringen, die Produktion hochzufahren und einen lokalen Werksleiter zu ernennen. Die Swissmetal-Führung stimmte den Vorschlägen zu. Die Belegschaft hingegen hat eine Abstimmung bereits zwei Mal hinausgeschoben, woraufhin Swissmetal die Mediation abbrach. Müller warnt die Beschäftigten: «Die einzige Chance ist unsere Strategie. Wenn die ‹Boillats› neue Kampfmassnahmen ergreifen, ist ihre Fabrik tot.» (awp/mc/ar)